Bei den Zehn Geboten scheiden sich die Geister, hier steht eine Gottlehre der Pseudolehre gegenüber. Hier wird oftmals das Sakrale mit den kümmerlichen Werkzeugen des Profanen verglichen.
Manche neuzeitlichen Esoteriker meinen, dass die Zehn Gebote stümperhaft formuliert seien, da sie negative Formulierungen beinhalten würden. Laut NLP oder anderen neuzeitlichen psychologischen Strömungen seien sie dadurch unwirksam.
Aus der Sicht dieser Strömungen trifft dies zu, da diese Strömungen aus der Ebene der Persönlichkeit formuliert wurden und ihnen dadurch das höhere Wissen um die universellen, ewigen kosmischen Gesetzmäßigkeiten fehlt, als auch der dahinterliegende kosmische Plan der Evolution.
Stattdessen folgt jeder Satz, jedes Wort, sogar jeder einzelne Buchstabe im Alten Testament, wo diese Gebote offenbart werden, einer nummerischen Gesetzmäßigkeit, welche tiefste Geheimnisse bewahrt. Damit man die Gebote in einem tieferen Ausmaß verstehen kann, bedarf es Kenntnis und Schulung der Originalsprache und der Symbole, in der sie formuliert sind. Wie das Sanskrit in der Hindu-Tradition, ist das Hebräisch in der Bibel eine heilige Sprache, da sie zwischen Bild (Lichtvibration) und Wort (Klangvibration) eine direkte Verbindung aufweist.
Die korrekte Anwendung dieses Wissens wird in der sogenannten Geheimlehre der östlichen als auch westlichen Tradition bewahrt. Solange wir noch durch unsere Unwissenheit (Dunkelheit) die Fische in der Genesis mit irdischen Fischen und die Vögel mit irdischen Vögeln verwechseln, bleiben uns die reichhaltigen Symbole und das Licht der Genesis verborgen.
Die Gottlehre ist eine Offenbarung Gottes, welche kosmische Gesetze enthüllt, die in der GANZEN Schöpfung gültig sind. Der Mensch würde auf Grund seiner begrenzten Sichtweise durch die Verhaftung an die Persönlichkeit, lediglich Gesetze formulieren können, welche seinem begrenzten Sinnes- und Formenfeld entsprechen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die großen Propheten wie Moses oder Jesus direktes Gottwissen erfuhren, das jenseits von heutigen pseudoesoterischen Lehren liegt. Sie waren große Eingeweihte der Mysterientradition.
„Es ist von großer Bedeutung, dass im gesamten Alten Testament 613 Gebote genannt werden, wobei 248 positive Gebote und 365 ausdrückliche Verbote sind. Die Wurzel der 248 Gebote liegt in der Liebe und göttlichen Gnade. Wer die Gebote erfüllt, der liebt Gott, heilig und gesegnet sei Er, wahrhaftig und sehnt sich nach der Einheit mit Ihm. Die 365 Verbote haben ihre Ursache in der göttlichen Strenge. Der gottesfürchtige Mensch schämt sich angesichts der göttlichen Größe vor den Augen Gottes, Seiner Herrlichkeit zu trotzen und das zu tun, was in Gottes Augen bösartig ist. Diese 613 Gebote entsprechen den 613 Gliedmaßen der Seele. Jedes Gebot oder Verbot entspricht einem Seelenglied. Indem der Mensch die Gebote beachtet, wird er vollkommen. Die 613 Gebote beschreiben die universellen Gesetzmäßigkeiten des Kosmos. …. Die Gebote betreffen jeden Menschen, sie unterstützen uns wesentlich bei der ethischen Korrektur der Seele. Aus der Sicht der Gnostik schreitet der Mensch einen Weg der Umwandlung, also der Seelenkorrektur.”
Der Mensch, der in der Genesis erwähnt ist, ist weit mehr als nur die begrenzte Persönlichkeit, sondern ein Prototyp für den kosmischen Menschen (ADAM KADMON), also dem Bewusstsein des Menschen im Kosmos, von dem wir alle eine winzige Zelle sind und zu dem wir uns entwickeln. Das ist keine meditative Erfahrung, sondern ein gradueller Evolutionsunterschied wie zwischen einem Tier und einem Menschen. Genauso wenig kann man einem Tier erklären, wie es sich anfühlt Mensch zu sein oder wie es ist, diese Worte zu lesen als auch zu verstehen.
Der VERNEINENDE Begriff im Alten Testament, der die Verbote definiert und mit „NICHT“ oder als „Verneinung“ ins Deutsche übersetzt wird, ist „LA“.
z.B. 6. Gebot: Morde NICHT!
Zu beachten ist, dass Hebräisch anders als unsere deutsche Sprache von rechts nach links gelesen wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sofern diese beiden hebräischen Buchstaben „L“ und „A“ umgekehrt geschrieben werden, sie einen heiligen Namen Gottes darstellen, nämlich „AL“.
Dieser heilige Name kann als gelenkte Kraft oder mächtig bzw stark übersetzt werden. Im Alten Testament wird dieser Name auch als „Gott“ wiedergegeben. „AL“ ist eine gelenkte Kraft, die das Licht lenkt und dadurch Ordnung also Recht schafft. „LA“ ist der andere Pol, der ungeordnet ist, also getrennt und in der dunklen Unwissenheit des Chaos wurzelt. „LA“ und „AL“ kann man mit Tod und Leben vergleichen, mit Chaos und Ordnung, als auch Finsternis und Licht. Dort, wo das Licht ist, verschwindet automatisch die Finsternis. Im Spannungsfeld zwischen „LA“ und „AL“ entfaltet sich der Mensch. Durch Strafe und Belohnung, durch Leid und Freude, findet Entwicklung also Evolution statt.
Wenn wir meinen wir wüssten heute mehr als die Propheten vor Jahrtausenden, indem wir einigen wohlklingenden Pseudoregeln der Esoterik Glauben schenken, dann bezeugen wir damit unsere Dunkelheit der Trennung. Moses als Mensch, hat weder die Verbote noch Gebote formuliert. Das Gesetz wurde von Gott in die Tafeln graviert, was eine schlechte deutsche Übersetzung des Originaltextes ist und ein versteckter Hinweis darauf ist, dass sobald der Mensch bereit ist zu empfangen, die Gnade des Lichts Gottes ihm gewährt wird. Aber es bleibt das Licht Gottes und hat seine Quelle in einer höheren Instanz. Sie stammt weder aus der Natur noch der Persönlichkeit, sondern direkt von einer unendlich gütigen Quelle der Liebe.
Es war weder eine erhabene Inspiration die Moses durch die Gebote weitergeben wollte, noch seine humanitäre Ader, dass er seinem Volk Recht und Ordnung durch die Formulierung von Gesetzen bringt, sondern Gottes Gnade (AL), welche sich Moses offenbarte, da er ein rechtschaffener Mensch war. Moses erkannte die Herrlichkeit, also das Licht Gottes und fiel beschämt auf den Boden. Er verhüllte sein Gesicht vor dieser Herrlichkeit, da sich ihm der König des Universums und der allerfüllende Herrscher über Licht und alle Geschöpfe enthüllte.
Wie viel Weisheit und Gottergebenheit – also Gotterkenntnis – haben wir heute im Vergleich zu Moses, gesegnet sei er, der durch die Kenntnis der geheimen Namen Gottes, die er in der Mysterientradition empfing, wahre Wunder vollzog, die der profane Mensch aus dunkler Unwissenheit (LA) unfähig ist zu glauben.
Erst wenn durch göttliche Gnade (AL) die Brücke zwischen Gott und Mensch erschaffen wurde, kann das Licht, die Gnade und Herrlichkeit des Heiligen EINEN bewusst in unser Leben strömen.