Kelly, Edward
01.08.1555 – 1597
Edward Kelly oder Kelley, alias Edward Talbot, war ein englischer Alchemist und Spiritist. Bekannt ist er hauptsächlich aus seiner Zeit mit dem Gelehrten und Alchemisten John Dee dem er als Medium diente. Er reiste zusammen mit Dee 1583 nach Polen und von da weiter nach Böhmen zu Rudolph II. in Prag, einem Förderer von Alchemie und okkulten Lehren. Kelly musste von dort weiterziehen und ging auf die Burg von Wilhelm von Rosenberg, wo er sehr erfolgreich als Alchemist beschäftigt wurde, wobei ihm der Arzt Karl Widemann aus Augsburg, ein bekennender Paracelsus-Anhänger assistierte. Kelly weckte durch seine Arbeit das Interesse von Königin Elisabeth I. von England. Sie schickte 1588 Edward Dwyer nach Wittingau (Schloss Třeboň), damit dieser dort mit Kelly alchemistisch experimentierte. 1589 kam es zur Trennung von Kelly und Dee. Obwohl Rudolph II. Kelly anfangs misstrauisch gegenüberstand, lud er ihn doch auf Empfehlung von Rosenbergs wieder nach Prag ein. Dort versuchte Kelly auf alchemistische Art und Weise Gold herzustellen, was ihm aber genauso misslang, wie allen anderen Vorgängern, mit denen es der Kaiser bereits versucht hatte.
Gemeinsam mit Kelly als Medium soll Dee Urheber der henochischen Sprache gewesen sein, zu deren Konzeption Dee aber aus älteren Vorbildern angeregt wurde. Die henochischen Texte dienten dem Orden Golden Dawn für magische Riten. Über die gemeinsame Zeit von Kelly und Dee gibt es Aufzeichnungen von John Dee, darunter auch ein Tagebuch, welches veröffentlicht wurde.
Mitautor von: Theatrum Chemicum Britannicum, 1652, Deutsches Theatrum Chemicum
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