In einer Beziehung treffen allzu oft zwei gegensätzliche Pole – Mann und Frau – mit dem Ziel aufeinander, sich zu vereinigen. Von außen betrachtet ist es für dich schnell ersichtlich, dass Männer und Frauen sich bereits durch ihre Anatomie unterscheiden, sowohl im Bereich der primären als auch bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen.
Die Bedürfnisse von Mann und Frau scheinen sich auch gegenseitig zu widersprechen, so dass es nicht ganz einfach ist, eine wirklich funktionierende Beziehung zu führen.
Du wirst dich jetzt fragen, wie Beziehungen gelingen sollen, da die Dynamik zwischen Mann und Frau als etwas sehr merkwürdiges und scheinbar unlogisches erscheint.
Der durchschnittliche Mann interessiert sich seit seiner Kindheit vorwiegend für logische und analytische Themen, wie z.B. Mathematik und Technik, während sich die durchschnittliche Frau verstärkt für Themen der Familie und insbesondere der Erziehung, aber auch musische Themen wie Kunst, Literatur und Sprachen begeistern kann.
Wie du vielleicht auch selbst festgestellt hast, kommunizieren Frauen auch anders als Männer. Während Frauen eher emotional denken, ist für Männer die Funktionalität wichtig. In einer Beziehung treffen nun diese Gegensätze aufeinander und führen dazu, dass Beziehungsprobleme entstehen.
Deine eigenen Wünsche stehen den Wünschen deines Partners gegenüber – ebenso gibt es bei der Wahrnehmung unterschiedlichster Themen geschlechtsspezifische Auslegungen und Vorstellungen. Konflikte stellen keinesfalls eine negative Tatsache da, sondern sind der Katalysator dafür, dass du und dein Partner– idealerweise gemeinsam – sich weiterentwickeln können. Dein aktueller Partner ist immer ein Spiegelbild deiner eigenen Entwicklung und symbolisiert dabei besonders jene Aspekte von dir, die du noch nicht vollständig in dir selbst integriert hast.
Aus der Einheit ist die dualistische Schöpfung mit dem Ziel hervorgetreten, wieder in die Einheit zurückzukehren. Dieses kosmische Grundprinzip wirkt hinter jeder Beziehung. Das Ziel jeder Beziehung ist die Vereinigung zweier Wesen auf körperlicher, emotionaler, geistiger und spiritueller Ebene. Die körperliche Sexualität ist dabei eine Form der Vereinigung, die zwei Partner physisch erleben, doch erst dann, wenn die Vereinigung auf allen Ebenen stattfindet, dann werden aus zwei individuellen „Ichs“ ein „Wir“.
Mache dir bewusst, dass dein Partner die Aspekte von dir symbolisiert und reflektiert, die du noch in dir integrieren musst, um zu einem ganzheitlichen Menschen zu werden.
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