Der Autor stellt in diesem Abschnitt die besondere Wirkung der spirituellen Gruppenarbeit auf den Studierenden vor. Nur durch die Arbeit in der Gruppe ist es möglich, die wahren Evolutionsschritte, welche uns durch das Wassermannzeitalter ermöglicht werden, zu vollziehen, denn durch die Gruppe bündeln sich die Energien. Umso mehr ist es Aufgabe jedes einzelnen Gruppenmitglieds zum Wohle der Gruppe zu handeln und so Schritt für Schritt die Selbstsucht zu überwinden und zu Dienern der Menschheit zu werden.
Immer wieder stellt sich manchem Studierenden die Frage nach dem Stellenwert der Gruppenarbeit.Vielleicht haben wir nicht das Glück, in unmittelbarer Nähe einer aktiven Gruppe zu wohnen, vielleicht ist es auch mit einigem Aufwand und Unannehmlichkeiten verbunden bei größerer Entfernung zu einer der regionalen Gruppen anzureisen. Vielleicht glaubt man auch, keine Zeit zu haben und sich um andere, scheinbar so viel wichtigere Dinge kümmern zu müssen. Vielleicht fragen wir uns auch, warum wir nicht einfach nur für uns alleine unsere Lektionen in der Hermetik Akademie studieren können? Sicherlich können wir das. Aber es bleibt die Frage, welchen besonderen Wert dann unsere Gruppenarbeit hat.
Gewiss ist es schön, andere Studierende kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam einen inspirierenden Tag voller Kraft und Licht zu erleben und vielleicht neue Freundschaften zu schließen. Aber dies ist nicht der Hauptgrund, warum der nicht unerhebliche Aufwand einer Gruppenarbeit betrieben wird. In all unseren Arbeiten, egal welche Disziplin wir nun in der Hermetik Akademie studieren mögen, sei es nun Kabbalah, Hermetik, Alchemie, Tarot, Astrologie, so geht es letztendlich immer doch um di Transformation und Transmutation und die Arbeit mit dem geheimnisvollen Licht.
In diesem Zusammenhang sind zwei Aspekte besonders interessant. Zum einen benötigt das Licht natürlich ein Gefäß, in das es hineinfließen kann. Die mathematische Gleichung ist hier ganz einfach. Ein kleines Gefäß kann wenig Licht empfangen, ein Großes kann naturgemäß viel Licht aufnehmen und letztlich auch an die Ebenen darunter kanalisieren. Meditiert und studiert man nun sehr akribisch, jedoch ganz alleine für sich, so haben wir eben nur ein kleines Gefäß. Wir haben eine, entsprechend unserer Entwicklungsstufe, recht überschaubarer Kapazität, Licht zu empfangen. Arbeitet man hingegen in einer Gruppe, so haben wir Anteil an jenem großen Gruppengefäß, ja wir sind selbst ein Bestandteil dieses Gefäßes. Denn jeder Einzelne trägt zum Bau jenes großen Gruppengefäßes entsprechend seinem Reifegrad und seiner jeweiligen Entwicklungsstufe bei.
Damit beantwortet sich auch die zuweilen gestellte Frage, ob nicht doch die intensive Arbeit zu Hause ein Ersatz für die Gruppenarbeit sein könne. Auch wenn wir es auf den anfänglichen Etappen unserer Reise womöglich noch nicht merken, die Kraft der Gruppe ist exponentiell stärker und intensiver und sie verbindet uns mit einem mächtigen Kraftimpuls. Warum ist in diesem Zusammenhang nun Harmonie und Brüderlichkeit so wichtig? Warum legen wir so viel Wert auf die Einhaltung einer brüderlichen Harmonie? Dies erklärt sich am einfachsten anhand unseres anschaulichen „Gefäß-Modells“. Jeder Streit, jeder Konflikt, ja auch schon jede Dissonanz kreiert Löcher in unser gemeinsames Gruppengefäß – vergleichbar mit einem Siebeffekt. Das spirituelle Licht mag zwar hineinscheinen, aber wir können dann dieses okkulte Licht als Gruppe nicht adäquat empfangen.
Harmonie und Brüderlichkeit hingegen stärkt unser Gefäß und verbindet die einzelnen Bausteine, die ein jeder ins große Gruppengefäß miteinbaut, so dass ein homogenes, dichtes Gefäß entsteht. Nun wäre es wahrscheinlich sinnlos, lediglich nur ein schönes großes Gefäß zu bauen, um darin dann viel Licht zu empfangen, wenn wir nicht dieses Licht auch mit anderen teilen wollten. Alles andere wäre, wie es in der Kabbalah heißt, „Brot der Schande“.
Dies führt uns zum zweiten vielleicht noch wichtigeren Aspekt der Gruppenarbeit. Wir wollen empfangen, um zu teilen. Genauer gesagt, indem wir teilen, empfangen wir.
Auf den anfänglichen Etappen sträubt sich unsere niedere Natur gegen das Teilen, wir wollen nur für uns alleine haben. Unsere selbstsüchtigen Wünsche lassen uns nur an uns selbst denken. In der Gruppe hingegen lernen wir schrittweise unsere kleinen Einzelinteressen, dem Wohle der Gruppe unterzuordnen und uns auf etwas Höheres auszurichten. Hierdurch bekommen wir immer mehr Herrschaft über unsere niedere Natur. Schließlich beginnen wir uns immer mehr mit dem Großen Werk der Gruppe zu identifizieren, wodurch sich unser Bewusstsein immer mehr ausweitet, damit es sich mit dem lichtvollen Gruppenbewusstsein verbinden kann.
Wir befinden uns in der Morgendämmerung des neuen Zeitalters, des Wassermann-Zeitalters. Insbesondere während dieser Zeit wird die Menschheit als Ganzes einen großen Schritt vorwärts machen und ein höheres Gruppenbewusstsein entwickeln. Als authentische Mysterienschule sind wir der Brückenkopf der vorwärtsdrängenden Evolutionswelle. Ob wir nun ganz vorne mit dabei sein wollen und diese großartigen Evolutionsschritte als Einer der Ersten vollziehen oder noch ein wenig warten wollen – das entscheiden wir.
Durch die konzentrierte Kraft der Gruppe können wir jedoch Entwicklungen machen, die ansonsten nicht möglich wären. Es fängt mit der Gruppenarbeit an und die Tore sind offen; wie lange, wer weiß das schon.