Liebe, Schönheit, Gleichgewicht
Joseph Nolen (1993)
Joseph Holen erklärt dass jede Handlung mit Liebe getan werden soll. Nur durch Liebe können die schönsten Bilder geschaffen werden, zur Freude für Andere, erst dann verschwindet das Gefühl von Plackerei und erhebt alle menschlichen Aktivitäten zu wahrer Schönheit. Der Schönheit geht die wahre Liebe voraus.
In der Bibel gibt es einen Vers, der etwa so geht: „Das, was in Deine Hand gegeben wird, tue mit all Deiner Macht.“ Dies ist nicht wörtlich, und ich kann den Vers in meiner computerisierten Bibel nicht finden, aber die Bedeutung ist, „Knie Dich in das, was Du tust, hinein!“ Das heißt, Dich selbst mit ganzem Herzen auszudrücken. Ich würde ein Wort dieser Ermahnung ändern: „Tue es mit LIEBE.“
„Was willst du wirklich?“ ist eine Frage, die uns im Leben immer wieder gestellt wird und als Führer im Dickicht der Wahlen, die wir zu treffen haben, agiert, und so führt auch der Innere Lehrer sein Werkzeug, die Persönlichkeit. Das könnte besser ausgedrückt werden, „Was würdest du am liebsten ausdrücken?“ In dieser Veränderung liegt eine evolutionäre Umkehr des Ausdrucks, die die Wahrnehmung dessen, was für ein befriedigendes Leben wichtig ist, repräsentiert. Unser Wollen sucht einen Zufluss der Unterstützung und der Erkenntnis, ein einströmendes Verlangen. Das, was aus Liebe geschieht, deren Ausdrucksformen nach außen fließen, ist nicht von einer bestimmten Qualität der Rückgabe abhängig, um befriedigend zu sein.
Das, was mit Liebe gemacht wird, eröffnet eine neue Dimension der Kommunikation mit anderen. Es gibt keine große Leistung oder Kunst ohne sie. Das, was mit Liebe getan wird, wird immer für die Schönheit und zum Nutzen und Vergnügen anderer getan. Nur die Liebe öffnet die Tür zur Schönheit, in jeder dem Menschen bekannten Ausdrucksform, in den Künsten, den Wissenschaften, der Philosophie und sogar dem Schauspiel. Es gibt keine menschliche Aktivität, die nicht in ihrer Wirkung erhöht und vom Gefühl der Plackerei befreit ist, wenn sie durch Liebe motiviert ist. Jegliche Schöpfung ist ein Akt der Liebe und für den „anderen“.
Liebe ist die einzige Tür, durch die Bilder der Schönheit zum Vorschein kommen, um unseren Ausdruck zu leiten. Schönheit drückt in der einen oder anderen Form immer Gleichgewicht aus: in Ordnung, Zusammensetzung, Ruhe, Geschmack, Bewegung, Musik, Gerechtigkeit, Farbharmonie. Wo es Schönheit gibt, ist ihr die Liebe vorausgegangen. Wo es Gleichgewicht gibt, wird Schönheit erfahren. Nur die Liebe beharrt darauf, ihre Ausdrucksformen zu perfektionieren. Man kann sagen, dass die Schönheit des Ausdrucks das erfolgreiche Ergebnis des Großen Werkes ist.
Tiphareth, die Sphäre der Schönheit und das Zentrum des Baumes, drückt die Ideen von Liebe, Gleichgewicht und Schönheit des Oberen bis zum Unteren auf perfekte Weise aus. Betrachtet man das Schicksal des Menschen, ist es dann ein Wunder, dass Schönheit die größte Anziehungskraft für ihn hat, als Besitz oder als Ausdruck. Die Erfahrungen übermäßig schöner Frauen und Männer veranschaulichen den Besitz-Aspekt dieses Dranges sehr oft auf tragische Weise. Wir streben danach, das zu besitzen, von dem wir glauben, dass wir es nicht verkörpern, aber mit der Zeit kehrt es sich um, und die Schönheit des Ausdrucks wird zu unserer Erfahrung. Wie wunderbar ist die allumfassende Anziehungskraft der Schönheit, die nur durch Liebe erschaffen wurde und die Gesetze des Gleichgewichts zum Ausdruck bringt.