Von den Irrgängen der Alchemisten und Ausführung von denselben
Michael Sendivogius
Michael Sendivogius erklärt in diesem Werk die 7 heiligen Metalle und Planeten, sowie die Entstehung allen Lebens aus der Ursubstanz, der Prima Materia (Primam Materiam). Aus diesem Prinzip der Metaphysik, das die in der hermetischen Tradition gelehrt wird, seien alle konkreten Dinge konstruiert. Michael Senvdivogius war ein Alchemist, diente an königlichen Häusern und soll in Verbindung zu den Rosenkreuzern gestanden haben.
Darin den rechtschaffenen Filiis Doctriae
die Irrsalen der gemeinen Alchemisten
und Process-Drescher für Augen gestellt
und sie gleichsam bei der Hand daraus geleitet
und aufs treulichste in der Gebärung der
Natur in allen drei Reichen
Als
Dem Animalischen, Vegetabilischen
und Mineralischen unterrichtet werden
Nebenst Vormalung mit lebendigen Farbe
wie die Philosophische Tinktur und auch der
Metalle Partikular-Verbesserung zu
erlernen und anzustellen sei;
Und kommt dieser güldene Traktat von
Herrn Michaelis Sendivogii Diener dessen
Autor ohne Zweifel Herr Sendivogius selber ist.
Publiciert durch, obgemeldten Liebhaber.
Cap. I. Der erste Irrgang der vermeinten Alchemisten in Lesung falscher Bücher und Lehrung der herrlichen Kunst.
Nachdem es nun bei jetzigen Zustande dieser Welt dahin kommen, dass fast alle hohe und niedrige Standspersonen von wegen der eitlen vergänglichen Pracht und Wohlleben ihren Stand und Beruf hintan setzen und um vielen überflüssigen Reichtum zu erlangen und zubekommen die Kunst Alchemie begehren zu lernen und zu erfahren in Ansehung, dass dieselbe vor allen anderen Künsten Hantierung und Gewerben solche großen überschwängliche Reichtum verheißt und zusagt in Maßen denn von dieser Kunst und Rechnung derselben fast die ganze Welt mit (zwar meistenteils von Betrügern erdichteten) Büchern erfüllet ist darinnen die seltsamste und wunderbarste Arbeit und Rezepten dieser Kunst beschrieben werden daher denn folgt, wenn diese Bücher von den Reichtums begierigen Menschen gelesen oder von anderen ihres Inhalts berichtet werden das sie alsbald vermeinen aus denselben in einem Hui die Kunst und nach der Schwere zu machen zu erlernen.
Denn während diese Kunst bemelter Bücher Ansehen nach gar leicht und in kurzer Zeit zu machen gedenkt ein jeder wie er nun bald zu solchen großen Reichtum kommen möge derentwegen vergessen zuerst die große Herren und Potentaten ihres Berufs und Amts, dass sie von Gott dem Allmächtigen zu Administrierung der heilsamen Justiz, und zu Schutz und Schirm der armen Untertanen, dass Schwert empfangen zu Erhaltung ihrer Autorität und Hoheit mit Renten Geld und Schatzung auch anderem Einkommen von Gott reichlich gesegnet werden und lassen sich darin nicht begnügen sondern wenden ihre gewisse Einkommen auf diese ungewisse recept und process der verneinten Alchemiae, lassen sich auch aus großer Begierde reich zu werden selbst Persönlich in die Kohlen zu greifen nicht verdrießen und bemühen sich je so heftig als ihnen möglich ist lernen auch in kurzer Zeit diese Kunst sowohl, dass sie ihre Person und Ansehen also tingieren und transmutieren, dass mancher großer Herr mehr einen Schmiedknecht als einem Herrn gleich sieht in Maßen sie denn so geschickt werden, dass sie auch ihre Herrschaften Städte Dörfer und andere Einkommen von einem zum anderen ihre Q.E. so genau extrahieren, dass sie es letztlich in ein klein ledern Beutelein in die enge zusammen bringen und auf einmal vor den Schwindel und melancholiam einnehmen und verdauen können.
Andere geringe Stands-Personen als Bürger Kaufleute und allerlei Handwerker folgen diesen auch nach und lässt ein jeder seine Hantierung und Handwerk fahren vergisst desselben und will mit Gewalt ein Alchemist werden der Kaufmann gedenkt es ist besser daheim und und nach der Schwere zu machen denn die Kaufmanns-Güter mit Gefahr über Meer und Land zu führen also gedenken auch alle Handwerker es sei ihnen nützer in einem Tage etliche Loth und mit geringer Müh zu haben als die ganze Woche um etliche wenig Gulden Handarbeiten und in Summa, diese alle sämtlich wollen nicht allein diese löbliche Kunst aus vorbemelten Büchern lernen sondern auch mit Gewalt davon reich werden davor doch zu Letzt nichts anders kommt als nur die Kunst extrahieren und in die enge zusammen bringen bis gar nichts mehr bleibt alsdann geht (sonderlich unter dem geringsten Stande) die sublimation zum Tor hinaus und bleibt Weib und Kind in der Putrefaction, dass ist in Armut und Elend sitzen letztlich ist anstatt und machen betteln die beste und geweißte Kunst und wäre von diesem Labyrinth oder Irrgange (welcher unter anderen nicht der geringste ist) noch sehr weitläufig und viel zu schreiben weil aber den Verständigen hiervon genug vermeldet wollen wir es dabei verbleiben lassen und dagegen Mittel und Wege anzeigen wie man daraus kommen und den rechten geraden Weg und Gang zu Erlernung dieser hochlöblichen und allernützlichsten Kunst gelangen möge.
Cap. II. Ausführung aus diesem ersten Irrgang und Labyrinth der vermeinten Alchemisten.
Alle die Jenige so sich aus sonderer Anmutung und Liebe zu der rechten Erkenntnis der Philosophischen hohen Kunst Chymiae gedenken zu begeben die sollen wissen das sie vor allen Dingen den Allmächtigen Gott (von, welchem alle gute Künste herrühren) mit einem guten Vorsatz diese Kunst zu seinem Lob und Ehren und zu Nutz und Wohlfart des Nächsten zu gebrauchen darum zuerst und endlich bitten müssen denn weil diese Kunst und Wissenheit allen anderen wie sie auch immer Namen haben mögen weit vorgeht und derowegen auch eine sonderbare Gabe und Gnade Gottes ist die er von Anfang der Welt hero bis dato nur etlichen wenig Menschen so insbesondere dazu verordnet aus Gnaden gegeben hat so kann also ein jeder leuchtlich erachten, dass unmöglich ist zu dieser Wissenheit zu kommen ohne vorhergehende Gnade und Willen Gottes es bemühe sich der Mensch wie er immer wolle mit Lesung Philosophischer Bücher mit speculirung mit der Handarbeit oder sonst so ist es doch alles ohne die Gnade und Segen Gottes vergebens. Der halben soll ein jeder der zu gutem Ende seines Vorhabens kommen will dieses (nämlich, dass ernste und eifrige Gebet zu Gott mit einem rechten und guten Vorsatz) seinen ersten Anfang sein lassen hiernach soll er wohl bei sich erwägen und bedenken was sein Vornehmen und Begehren sei woher es seinen Ursprung und was endlich, dass Ende sein werde und wann er dieses alles wohl betrachtet so ist ihm als denn höchlich von Nöten das gar große und rechte Philosophische Buch, welches ist und heißt die Natur mit allem Ernst und Fleiß nicht nur ein- sondern etliche mal zu lesen dieses Buch während es sehr groß und, dass allergrößte auf Erde ist hat es doch nicht mehr als 3. Kapitel, dass erste ist und heißt, dass animalische, welches tractiert von allen lebendigen Kreaturen die Gott durch sein allmächtiges Wort aus und Salz erschaffen davon wir im ersten Buch der Schöpfung lesen, dass Gott den ersten Menschen Adam männliches Geschlechts aus Erde formiert und einen lebendigen Geist in sein Angesicht eingeblasen hiernach aus seinem des Adams Leibe den anderen Menschen die Hevam weibliches Geschlechtes formiert und gemacht habe diese beide und erste Menschen weil sie nicht allein unter allen animalibus, sondern auch unter allen Geschöpfen die edelsten und vornehmsten sind hat Gott (wie gehöret) selbst mit seiner Göttlichen Hand formiert und ihnen seinen Göttlichen Adam zur Ewigkeit eingeblasen daher sie denn Gottes Bildnis genannt worden; zu ihrer Gebärung und Mehrung hat Gott gesprochen; seid fruchtbar und mehrt euch erfüllet die Erde und macht sie euch untertan, damit hat der allmächtige Gott durch dies sein Allerheiligstes Wort diese beide von ihm selbst und fernerer Gebärung überantwortet die denn an ihnen beiden ersten Menschen den Anfang ihrer opation genommen und also bis auf den letzten Menschen behalten wird. Zu der anderen animalium Erschaffung in gemein hat Gott der Allmächtige (wie im gedachten Buch der Schöpfung zu lesen) gesprochen und die Erde bringe hervor allerlei vierfüßige Tiere und, dass bringe hervor allerlei Fische so sich im bewegen auch allerlei Vögel unter dem Himmel so ihr Leben und Bewegung im Luft haben und diese alle mehren sich in Wasser und auf Erde ein jedes mit seinesgleichen in diesem hat Gott das jenige so er durch sein allmächtiges Wort erschaffen alles sämtlich zu fernerer Nahrung und Fortpflanzung bis an den jüngsten Tag d’ einigen und ehrwürdigen Natur über antwortet die denn von Anfang bis dato ihre Operation in Gebären und Mehrung aller animalien geübt und kann kein animal, wie schlecht und gering es immer ist außerhalb männliches und weibliches Geschlechts und ohne Hilfe der Natur nicht an Tag gebracht und gemacht werden und obwohl mancher vermeint, dass den Philosophen und dem Alchemisten (der allein die transmutation der Metalle sucht) an der Wissenheit der animalische Gebärung und Operation der Natur in denselben wenig oder vielleicht gar nichts gelegen sei so soll doch ein jeder wissen und hiermit von mir berichtet sein dass einem rechten wahren Philosophen an dieser Wissenheit nicht wenig sondern nur gar viel und am meisten gelegen ist und sein will weswegen wir etwas weniger davon gedenken und anregen wollen in Ansehung es in den nachfolgenden zweien Kapiteln der vegetabilien und mineralien auch gedacht wird.
Cap. III. De animalibus eorumque generatione.
Und ist hiermit hiervon zuerst zu wissen, obgleich wohl die einige und edle Natur in allen animalibus zugleich operiert so ist doch in der Gebärung in etlichen ein großer Unterscheid daher denn auch die Natur unterschiedliche modos der Operation gebraucht denn in Gebärung des Menschen hat es eine andere Meinung als in Gebärung der vierfüßigen Tiere so hat es mit der Gebärung solcher Tiere einen anderen Verstand als mit den Vögeln und was aus Eiern ausgebrütet ist wie es in gleichen mit den Fischen im Wasser und was im sich generiert auch mit den Würmen und dergleichen Sachen ebenmäßig eine andere Meinung hat und obwohl alle lebendige Ding von Mannes- und Weibes- Samens Vermischung geboren werden so scheinen doch etliche ohne männliche und weibliche Vermischung als da sind etliche Geschlecht der Mücken Käfern Würme Ameisen und dergleichen so im Obst im Fleisch im Holtz im Käse Kot Wasser und sonst durch die Feuchte und Wärme geboren werden weswegen dieser Unterscheid aus vielen unbeweglichen Ursachen mit Fleiß muss bedacht und observiert werden. Generatio hominis.
Was nun die Gebärung des Menschen als des edelsten und vornehmsten animals belangt geht dieselbe solcher Gestalt zu: nachdem die von Gott eingepflanzte Liebe so Mann und Weib zusammen tragen zuerst eine Imagination verursacht aus dieser entspringe die Begierde und der Wille aus dem ferner folgt der natürliche und gebührliche Actus und modus, aus dem modu wird der männliche Samen zu dem weiblichen in der Matrix, als dem dazu gehörigen Gefäß zusammen gebracht und alsbald im selben Punkt fängt die edle Natur an ihr Amt und Operation, und vereinigt die beiden Mann- und Weiblich- Samen in ihren innersten Wesen also, dass sie forthin bis zur vollkommenen Perfektion der Frucht i.e. des Kindes nicht können geschieden werden es geschehe denn per accidens, welches in viel Wege geschehen kann, dass die Natur verhindert verstört und also die verhoffte Frucht zu Nichte werde, wenn aber kein accidens oder Verhinderung der Natur einfällt so fährt dieselbe in ihrer Operation fort und wird in diesen beiden vereinigten Samen per Grad, bis so lang die Frucht zur Vollkommenheit kommt und zu Gebärung auf die Welt geschickt ist in dieser Operation gebraucht sich nun die edle Natur des numeri perfekti senari, nämlich sie hält 6. unterschiedene Grad, von Anfang bis zur endlichen Vollkommenheit des Menschen und aller animalischen natürlichen Gebärung und ist der erste Grad Philosophisch davon zu reden Kalzination, welcher in Gebärung aller Dinge notwendig der erste sein muss denn nachdem der Mann- und Weibliche- Samen in der Matrix zusammen kommen gerinnen sie gleichsam wie die Milch daraus die Käse gemacht werden davon der H. Job. in 10. cap. Meldung tut da er von Gebärung des Menschen also spricht: Gedenke doch, dass du mich wie Leimen gemacht hast und wirst mich wieder zu Staub machen hast du mich nicht wie Milch gemolken und wie Käse lassen gerinnen du hast mir haut und Fleisch angezogen mit Bein und Adern hast du mich zusammen gefügt; in dieser Zusammenfügung (welche die Philosophen Kalzinationem nennen) geschieht die wahre und rechte Vereinigung beider Samen und scheidet sich die überflüssige wässerige Feuchtigkeit gleich wie die Molken von der geronnenen Milch besonders doch verbleibt sie auch in der Mutter als denn der Natur bis zur Vollkommenheit der Frucht von Nöten ist denn, obwohl diese separierte Feuchtigkeit zum allbereit von der Natur vereinigten Samen in Formierung der Frucht oder des Kindes nicht mehr von Nöten so gebraucht sich doch die Natur derselben indem als einer feuchten Wärme die äußerlich oder außerhalb des vereinigten Samens hilft mit wirken und daneben die Qualitäten als Hitze und Trockenheit des Männlichen Samens temperieren, wenn nun die Frucht zur vollkommenen Perfektion und Gebärung kommt so geht diese übrige Feuchtigkeit mit anderen so sich in der matrice, die Zeit von der Empfängnis bis zur Gebärung gesammelt hinweg in nihilum.
Nun geht die Natur nach diesem ersten Grad Kalzination, wenn diese beide Samen in intrinseco vereinigt sein zu dem anderen Grad (welchen die Phil. sublimationem nennen) und operiert mit dem selbigen in den vereinigten Samen solcher Gestalt, dass sie die Qualitäten des männlichen Samens heiß und trocken über die Qualitäten des weiblichen Samens kalt und feucht erhöht als denn diese Qualitäten viri heiß und trocken anfangen zu dominieren (doch nicht vollkommen) daher auch der Samen eine andere Farbe an sich nimmt und zum 3. Grad der Solution sich schicken tut und ist der Natur an diesem Grad sublimationis auch nicht wenig gelegen denn darin wird die erste Vereinigung noch besser bestätigt und fängt sich nun mehr an zu der Frucht zu inclinieren und weil nunmehr aus diesem Samen (da kein accidens einfällt) nichts anders als ein Kind werden kann so ist von Nöten, dass sich die Mutter in allen Dinge wohl vorsehe, damit dieser Samen nicht wiederum verstört und zu Nichte werde denn sie von Zeit der Empfängnis an bis daher (welches ungefähr 40. Tage anlauft) leichlich abnehmen kann, dass sie wahrhaftig empfangen während in dieser Zeit ihre natürliche menses außen bleiben. Nach diesem anderen Grad geht die Natur zu dem 3. Grad Solutionis, allda diese beide vereinigte Samen sich natürlich solvieren das ist in ein dickes spermatisch und schleimiges Wesen begeben und den 4. Grad Putrefactionis erfordern die die getreue Natur alsbald anfängt und weil dieser Grad unter allen anderen der vornehmste ist auch ohne diesem Grad kein Ding auf Erde es sei animalisch vegetabilisch oder mineralisch geboren oder zur vollkommenen Perfektion gebracht werden kann so ist auch von Nöten, dass dieser Grad wohl, observiert und mit allem Fleiß seine gebührliche Zeit gehalten werde denn in diesem 4. Gradu Putrefactionis geht die rechte Scheidung an solcher Gestalt, dass sich alles anfängt zu formieren und eins aus dem anderen zu scheiden alle innerliche und äußerliche Glieder fangen sich an auseinander zu begeben und was Gebein Fleisch Adern Gedärm und Geblüt soll werden, dass schickt sich alles ein jedes an seinen Ort und wird nunmehr erkenntlich, ob es Mannes oder Weibes Geschlechts soll werden und dieser Grad erfordert 80. oder 90. Tage zu seiner Operation, als denn geht der 5. Grad der Destillation an allda die edle Natur anfängt, dass jene so sich allbereit zu einem menschlichen Corpus formiert zu reinigen auch durch und durch zu befestigen und mit der Haut zusammen zu schließen da zumal der allmächtige Gott durch seine Gnade und Barmherzigkeit, dass jenige so die Natur in den Menschen nicht tun oder geben kann nämlich die ewige unsterbliche Seel übernatürlich eingießt daher denn dieser Frucht, dass Leben und die Bewegung alsbald folgt in Maßen denn nach Verfließung dieser Zeit die Mutter empfindet, dass sie eine lebendige Frucht im Leibe habe, welches nunmehr zu Erhaltung des empfangenen Lebens seine Nahrung bedarf die ihm die Natur in diesem Grad Destillationis durch die Adern so aus der Mutter Brust in den Nabel des Kindes gehen stätig zuführt, welche Frucht nun also mit solcher Nahrung auf 130. oder bisweilen 140. Tage im Leib der Mutter muss erhalten werden hierzwischen gebraucht sich die sorgfältige Natur des 6. und letzten Grad, nämlich der coagulation, indem alle innerliche und äußerliche Gliedmaßen sich beginnen zu stärken und zu befestigen also, dass sie von Tage zu Tage zu der Vollkommenheit eilen und zu der Geburt geschickt werden und wann nun diese Frucht also vorgemeldergestalt zur vollkommenen Perfektion kommen und nunmehr im Leibe der Mutter länger nicht bleiben kann so befordert sie die liebe Natur zur Geburt und überliefert sie dieser elenden zergänglichen Welt.
Also und auf diese Weiße operiert die Natur in Gebärung des Menschen, dass hier nach der Länge etwas hat müssen ausgeführt werden in Ansehung daran nicht wenig gelegen denn weil die wahren Philosophen ihren Lapis auf Animalem nennen muss der suchende dieses Lapidis des animalischen Wesens billig Wissenschaft haben und soll ein jeder kunstliebender Alchemist dieses animalische Kapitel des Buchs der Natur wohl in acht nehmen und betrachten auch dabei gedenken das diese 6. Grad dadurch die Natur operiert nicht nach der Sophisten und betrügerischen Alchemisten Meinung sondern Philosophischen müssten verstanden werden denn der rechten und wahren Philosophorum Kalzination, Sublimation, Solution, Putrefaction, Destillation, Coagulation geschieht alles in einen Gefäß wie aller echte und wahre Phil. melden davon dieses mal genug.
Generatio animalium brutorum.
Was nun der anderen animalien als vierfüßigen zweifüßigen und in summa aller sämtlichen in gemein Gebärung anlangt hält zwar die Natur eben diese 6. Grad wie in der menschlichen Gebärung aber auf eine andere Weise denn die menschliche Vermehrung ist von dem Allmächtigen in den freien Willen gesetzt also, dass dieselbe jederzeit geschehen kann und sich beide männlich und weiblich Geschlecht jederzeit dazu geschickt aber mit den animalibus in gemein muss es geschehen zu gewisser Zeit denn, obwohl das Männlein jederzeit dazu begierig und geschickt ist so ist doch das Weiblein nicht allzeit dazu bereit und die Matrix zu empfangen tauglich weswegen denn diese Vermehrung bei etlichen jährlich nur einmal nachdem jedes Natur erfordert geschickt und geschehen kann in maßen denn solches fast allen Menschen wissend und ohne Not viel davon zu schreiben ist.
Generatio animalium ex Putrefactione.
Die Vermehrung aller derer Dinge so nicht von ordentlicher Vermischung männliches und weibliches Samens sondern aus der Putrefaction, und aus Feuchte und Wärme sich generieren die sind alle vor Monstra zu achten denn das Männlein das nicht seinesgleichen ein Weiblein hat oder das Weiblein so nicht seinesgleichen ein Männlein hat ist nicht nach dem ordentlichen Lauf der Natur sondern per accidens geboren und obwohl die Natur mit wirket so kann sie doch ihre ordentliche Grad nacheinander nicht halten sondern muss oft einen vor den anderen setzen daher denn, wenn die Grad nicht bei der Gebärung des Menschen vermeldet ordentlich von der Natur können gehalten werden nichts als Monstra erfolgen und generiert werden, welches hier darum vermeldet wird weil in Gebärung der Metalle davon auch Anregung geschehen wird, wenn wir aber dieser und aller Animalien Gebrauch unterscheiden und wahrnehmen warum es Gott also verordnet auch es natürlich nach Notdurft ausführlich beschreiben sollten würde es nicht nur ein sondern viel Kapiteln erfordern weil aber alles was einem irrenden Alchemisten zu Erlangung des geraden Weges von Nöten ist in der Gebärung des Menschen genugsam vermeldet ist so wollen wir es nunmehr dabei verbleiben lassen und das Kapitel von den Vegetabilibus des großen Buchs der Natur anfangen.
Cap. IV. - De generatione vegetabilium.
Nachdem nun der allmächtige und barmherzige Gott den Menschen alle Tier und was das Leben hat durch das ewige Wort erschaffen so hat er alsbald auch zu Unterhaltung und Nahrung derselben der Erde befohlen allerlei Bäume Früchte Kraut Gras und alles was aus der Erde wächst hervor zu bringen wie wir im Buch der Schöpfung am 1. Kapitel lesen da denn der allmächtige Gott daselbst mit seinem Allerheiligsten Wort die Erde gesegnet und dabei die edle Natur darein gepflanzt also, dass dieselbe was zu Gebärung oder Hervorbringung aller Vegetabilien deren unterschiedliche Geschlechte und viel 1000. befunden werden von Nöten ist vollkommen bei ihr hat wie wir denn an der Wachsen aller deren Dingen so aus der Erde in der Höhe und in den Lüften wachsen augenscheinlich sehen nun hat Gott nicht allein uns Menschen sondern auch allen Animalibus solches alles dienlich zur Speise und Nahrung teils aber zu Bekleidung des Leibes und zu anderem notwendigen Gebrauch teils aber zur Medizin und Arznei verordnet darunter nun etliche Gewächse allein mit ihren Samen etliche aber mit den äußerlichen darin der Same wächst dem Menschen zur Nahrung dienstlich sind in Maßen solches nicht allein dem wahren Philosophen, sondern allen Menschen und dem gemeinen Bauersmann mehr als anderen bekannt ist darum wegen Weitläufigkeit nicht Not davon zu schreiben, welcher Gestalt aber zu Gebär- und Vermehrung aller Vegetabilien die Natur ihre Operation habe und verbringe daran ist den irrenden Alchemisten auch nicht wenig gelegen weswegen wir in diesem Kapitel etwas davon vermelden und andere Umschweife vermeiden wollen und weil wir in animalischen angezeigt, dass aller Ding Gebärung von Vermischung Mann- und Weibes-Samen herrühren und geboren werden so ist von Nöten, dass der vegetabilische Same (weil er vor unseren Augen nur einfach als männliches Geschlechts erscheint) dieses Orts recht und wohl erkannt werde, damit der irrende bessern Verstand daraus nehmen und sich in das folgende mineralische Kapitel desto besser richten könne und wie gehört so hat Gott gesagt, dass ein jedes so aus der Erde wachse seinen eignen Samen zur Vermehrung bei und in sich habe allda wird nicht wie bei den animalischen gesagt, dass ein jedes sich mit seinesgleichen vermischen und vermehren soll derentwegen auch keiner Mutter gedacht wird nun kann einmal nichts ohne Mutter geboren werden darum ist die Erde mit ihrer innerlichen gebärenden warme Feuchtigkeit die rechte Mutter aller Vegetabilien, sowohl auch aller Metalle und Mineralien, in Maßen im selbigen Kapitel folgen wird und muss ein jeder Same was Geschlechts er ist zu seiner Vermehrung in seine Mutter die Erde gesät eingepflanzt und geworfen werden sonst kann er für sich und außerhalb dieser Mutter keine Frucht oder Vermehrung bringen, wenn er aber in die Mutter gesät eingepflanzt und geworfen wird so fängt als denn die edle Natur mit hiervor bemeldeten ihren 6. Gradibus unterschiedlich an zu operieren und durchgeht die warme feuchte der Erde (die etwas gesalzen ist) das Körnlein oder der Samen, dass er sich etlicher maßen erquellet und aufbläht, welches der erste Grad Kalzination ist durch diese wird das innerste unsichtbare Pünktlein des Samens als das männliche sperma mit der unempfindlichen feuchten Wärme Erde als der Mutter durch die Natur vereinigt also, dass dieser Samen nunmehr zur Wachsen und Gebärung seinesgleichen geschickt qualifiziert und kalziniert ist darauf dann die Natur alsbald den anderen Grad sublimationis mit anfäht allda die wärme und feuchte der Erde als die Mutter immer fortfährt das unsichtbare vereinigte Wesen durch die sublimation etwas sichtbar zu machen und dabei den Überfluss des Samens oder Körnleins zu separieren alsbald denn die Solution als der 3. Grad auch mit angeht also, dass sich die vereinigte Samen in ein spermatisch Wesen der Farbe nach Bleichgelbe solviert und zu dem 4. Grad der Putrefaction schickt die denn notwendig darauf folgt und alsbald wegen der stäten warmen feuchte der Erde mit Hilfe der himmlischen oder astralischen influenz angeht und so lang wärt bis der Same mit seinem Wesen über sich begehrt zu, welchem denn der 5. Grad Destillation erfordert wird der seine Operation zugleich mit dem 6. Grad coagulationis fördert denn, wenn’s von wegen der feuchten Wärme und der Sonnen Hitze über sich destilliert und aus der Erde in die Luft wächst, dass wird zugleich durch den kalten und rauen Luft coaguliert diese beide Grad hält die Natur in ihrer Operation zugleich so lang bis dieser Same zu vollkommener Perfektion und Zeitigung kommt also und auf diese Weise wird ein jeglicher vegetabilischer Same so ohne weiblich Geschlecht erscheint in der Erde als seiner Mutter vermehrt und geboren wie solches der Augenschein und tägliche Erfahrung bezeugt und ist also die vegetabilische Gebärung von der animalischen dieses Orts so viel die Mutter als weibliches Geschlecht anlangt geschieden, welches der irrende Alchemist auch wohl, observieren und betrachten muss und obwohl diese vegetabilische Gebärung von wegen unzähliger vielen specierum, in vollkommener Ausführung und Erklärung derselben ein eigenen und großes Buch erfordern auch von uns mit Gottes Hilfe erklärt werden könnte so ist es doch hier nicht von Nöten, sondern einem jeden der die Natur begehrt zu erforschen zu lernen und aus dem ersten Irrgange und Labyrinth zu kommen genug, damit angezeigt weswegen wir dies Kapitel beschließen und das letzte nämlich das mineralische anfangen wollen.
Cap. V. De generatione mineralium & metallorum.
Wir haben in den zweiten vorhergehenden Kapiteln der animalischen und vegetabilischen Generation Meldung getan, dass Gott den ersten Menschen männliches Geschlechts aus der Erde und den anderen Menschen weibliches Geschlechts aus dem männlichen erschaffen und gemacht habe desgleichen durch sein heiliges Wort geboten, dass die anderen animalia, auch alle vegetabilia, aus der Erde hervor kommen wachsen sich ein jedes mit seinesgleichen vermehren und die vegetabilia ihren eignen Samen zur Vermehrung in und bei sich haben sollen wie wir denn das Buch der Schöpfung mit seinen Kapiteln. Deswegen allegiert und angezogen; nun befinden wir aber von Erschaffung und Gebärung der Metalle und Mineralien weder im Buch der Schöpfung noch anderen Orten der heiligen Schrift gar nichts als das was der H. Job in seinem Buch am 28. Kapitel meldet mit diesen Worten: Es hat, dass Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort da man’s schmelzt Eisen bringt man aus der Erde und aus den Stein schmelzt man Erz.
Dieweil aber die Metalle und Mineralien dem Menschen zu seiner Notdurft und Gebrauch sowohl als die vegetabilische von den Allmächtigen erschaffen sind so kann ein jeder verständiger leicht judizieren, ob schon in der Schrift im Buch der Schöpfung deren Erschaffung und Gebärung keine ausdrückliche Meldung geschieht, dass wie Gott gesprochen die Erde bringe hervor alles was zu des Menschen Unterhalt und Gebrauch von Nöten ist und ein jedes vermehre sich mit seinesgleichen und die anderen haben jedes seinen Samen bei und in sich selbst dazumal die Gebärung der Metalle und Mineralien der Erde mit eingepflanzt und der Natur zu ihrer Operation übergeben worden und während diese Gebärung nicht wie die anderen außerhalb der Erde, sondern in der Erde unsichtbar geschieht so ist derowegen dieselbe von den vorgehenden beiden als der animalischen und vegetabilischen Gebärung etwas unterschieden denn wir sehen weder den Samen noch die Frucht der Metalle wir entblößen denn mit sonderbarer Müh und Gefahr die Erde und suchen in ihrer Tiefe die Metalle allda die wir zwar durch Gottes Segen oftmals finden wie der Bergmann am besten weiß aber den Samen können wir nicht so Augenscheinlich und sichtlich bekommen und denselben wie den vegetabilischen Samen zu seiner Vermehrung wieder in die Erde wo es uns gefällig einsäen; derowegen so ist in diesem mineralischen Kapitel sonderlich vonnöten den irrenden Alchemisten die Gebärung der Metalle und Mineralien mit ihrem Unterscheid wohl aus zu führen, damit, ob sie vielleicht den rechten Verstand der wahren Philosophischen Geheimnis die ringern Metalle in die mehreren zu transmutieren daraus lernen möchten, dass wir einem jeden dem es der liebe Gott gönnen will herzlich wünschen und darum an unserem Fleiß mit diesem schlechten ungefügten Schreiben nicht gern etwas erwinden lassen wollen ehe und zuvor wir aber die Gebärung der Metalle Mineralien, und was denselben anhängig samt ihren Samen erklären ist nötig zu vermelden, wie vielerlei unterschiedene Metalle von den Philosophen genannt und bekannt sind so sind nun der Metalle 7. alsdiese haben sie nach den beweglichen 7. Sternen als nach den Planeten genannt und also dem Golde der Sonnen und also ferner den anderen der Planeten Namen gegeben und, dass zwar nicht ohne sondere Ursache ohne Not hier zu melden weil solches in anderen Büchern genugsam zu finden ist der Mineralien sind viel oder mancherlei Sorten und unterschieden alle aber sämtlich unter 3. der vornehmsten begriffen als was salzig ist wird unter den Vitriol, was brennend und verbrennbar ist unter dem Sulphur, und was nicht brennet sondern raucht und vom Feuer fleucht unter den gezehlet und dieser 3. als Vitriol Sulphur . wird bei den Philosophen mehren teils Meldung getan in Ansehung, dass aus denen wohl was vornehmes zur medicin und Gesundheit des Menschen auch particulariter aus den Metalle etwas mit Nutz kann gebraucht werden und hat also der Kunstliebende Alchemist in der kürze verstanden wie viel Metalle und, welche die Hauptstücke unter den Mineralien sind davon (da wir folgendes von den particularien schreiben wollen) weiter Meldung geschehen soll.
Was nun den Samen und Gebärung derselben anbelangt soll ein jeder der dieser löblichen Philosophischen Weisheit begehrt nach zu forschen wissen, dass sich der Metallische Samen durch der himmlischen Lichter oder Planeten Influenz mit Hilfe der edlen Natur von den 3. Elementen als Feuer Luft und Wasser in dem 4. Element der Erde also formiert nämlich, wenn die feurige Luft, welche ist heiß und trocken das Wasser, welches kalt und feucht und also den anderen zu wieder ist moviert und bewegt so begehrt, dass natürlich über sich oder auf zu steigen während es aber mit der Erde umfangen, dass es nicht also gleich wie außerhalb der Erde also geschieht ausriechen und eva Porenren kann so muss es allweg allgemachsam durch die Erde über sich steigen nach dem nun die Erde dicht beisammen oder porosisch ist nach dem kann auch die Aufsteigung bald oder langsam geschehen und, wenn nun dies in dem aufsteigen an dem ganzen Gestein (dessen die Erde aller Orten sonderlich aber wo die Metalle gefunden werden voll ist) anstößt und deswegen nicht weiter über sich kann auch wegen stäter Nachfolgung dessen viel zusammen kommt muss es not halben von Natur und wegen der schwere unter sich sinken und dem zentro, daher es kommen wiederum zu begehren von dannen es denn abermals durch die feurige Luft moviret, über sich getrieben und also wegen des Anstoßens und der Schwere unter sich sinkt in diesem auf und nieder steigen nimmt das Wasser allezeit etwas von dem allerreinsten und subtilesten essentialischen Wesen der Erde mit sich vereinigt sich auch, damit und wird von dessentwegen je länger je dicker und schwerer daher sich denn letztlich die feurige Luft wegen der Dicke auch darunter vermengt; und in dem innersten mit ihm vereinigt also, dass sie fordert in der Erde nicht mehr geschieden werden sondern, wenn die fortdauernde Bewegung der feurigen Luft so stätig in der Erde ist diese vereinigte Materiam fort treibt so bewegt sich eins mit dem anderen als mit Wasser und Wasser mit Salz diese vereinigte Materiam oder dieses dicke Wasser haben die rechten wahren Philosophen der Metalle Samen oder Primam Materiam metallorum genannt und die heiß und trockene darinnen vereinigte feurige Luft haben sie Sulphur, und die Erde mit dem Wasser kalt und feucht zu sein erachtet, welches sich denn in Wahrheit also befindet und wird also diese Materia oder Samen der Metalle wegen des männlichen Sulphuris und wegen des weiblichen Geschlechts genannt, welches der Kunstliebende gar wohl, observieren soll und muss da er anders zu der Philosophischen Geheimnis und verborgenen Kunst der transmutation der Metalle gelangen will während wir nun Gottlob den rechten Weg vom Philosophischen Samen oder Primam Materia metallorum haben so ist nun den Kunst suchenden von Nöten zu wissen wie die Natur ferner in der Erde mit diesem Samen zu Werk gehe, damit die aller perfekteste solarische Frucht das ist Gold männliches Geschlechts daraus wachsen und zur Perfektion gebracht werden möge so ist nun in den vorhergehenden Kapiteln vermeldet, dass die Natur in Gebärung der animalien und vegetabilien, zu ihrer Operation, die 6. Grad gebrauche, welche Grad sie in Gebärung derer beiden perfekten Metalle als und auch also und nicht anders in Übung hat und alles was die Natur zur Perfektion bringt da gebraucht sie sich dieser 6. Grad ordentlich wie sie aufeinander folgen und setzet keinen vor den anderen da sie aber per accidens verhindert würde, dass sie in generatione oder in der Gebärung einen Grad vor den anderen setzen oder oft einen oder mehr auslassen muss da kann, dass jene so solcher Gestalt geboren wird nicht vor eine vollkommene perfekte Frucht geschätzt oder geachtet werden sondern muss vor ein Bastard oder Monstrum seines Geschlechts oder Samens gehalten werden in maßen wir im animalischen Kapitel dessen Meinung getan darum begehrt die edle Natur aller Ding Samen dem richtigen Lauf nach zu dem von Gott prädestinierten Ende zu bringen und sind ihr alle monstra und bastarde zu wieder weil dieselbe wieder ihren Lauf per accidens geboren werden, welches ein jeder wohl zu merken hat der in transmutatione metallorum etwas nützliches zu verrichten begehrt und wann nun die Natur den hiervor bemeldeten Samen oder Primam Materiam metallorum dem richtigen Lauf nach in dem dazu bequemen Ort der Erde als in der Matrix begehrt zu zu bringen so fängt sie an die 2. würdigsten Qualitäten heiß und trocken in dem Samen zu movieren daher die anderen zwei als minderwürdige Qualitäten anfangen sich den anderen 2. zu unterwerfen und wird die kalte etwas warm und die feuchte etwas trocken deswegen die ganze
Materia und so viel die Natur an diesem Ort begehrt zur Vollkommenheit zu bringen zu Samen gerinnet und die Überflüssigkeit eines Teils separiert und abscheidet davon wir im animalischen Kapitel in Gebärung des Menschen Meldung getan in diesem gebraucht sich die edle Natur des 1. Grads der clacination, welcher denn der 2. Grad der sublimation folgt in dem, dass er die Qualitäten heiß und trocken immer je länger je mehr erhebt und erhöht über die Kälte und Feuchte daher denn die zusammen geronnene Materia anfängt sich dem 3. Grad zu zu nahen und weil die kalte wässerige Feuchtigkeit in der Kalzination etwas abgeschieden und durch die sublimation nunmehr ziemlich ausgetrocknet und warm und feucht worden so ist sie weswegen den anderen qualitatibus nicht mehr so wiederwertig sondern fängt sich an mit den selbigen zu vereinigen und zu vergleichen und weil die Hitze und Trockenheit immer fort fährt und nunmehr, dass halbe dominium erhalten so folgt der 3. Grad solutionis, als da sich, dass ganze Wesen in rechtes metallisches Wasser, dass ist in Merkur vivum solviert, welches der erste Grad der Metallischen Gebärung ist dieses solvierte metallische Wesen erfordert nun zu seiner Wachsen den 4. Grad der Putrefaction, welchen die Natur auch alsbald vornimmt und lange Zeit hält darein die Hitze und trockne mit ihrem motu immer operiert und die Feuchte und Wärme begehrt ihren graden zu weichen und das wässerige hart und das warme heiß zu machen zu, welchem die Natur den 5. Grad der Destillation, befördert und vornimmt darein sich die ganze Materia nicht allein vereinigt und was noch von Überflüssigkeit dabei ist separiert und abwäscht sondern auch in metallischer Form befestigt und, wenn nun wegen der zentralischen Hitze so in der Erde verschlossen die Qualitäten heiß und trocken per accidens in diesem metallischen Wesen zu heftig moviert werden so fällt der 6. Grad nämlich Coagulation zu bald mit ein und coaguliert diese Materiam zuvor und ehe die Natur durch die Destillation zuvor vollkommen gereinigt und die Wärme und Feuchte der Hitze und Trockenheit gänzlich vereinigt und gleich gemacht hat daher und deswegen wird das Silber von Natur geboren und weil (wie gemeldet) die Coagulation per accidens zu bald geschehen so behält dieses Metall etwas wässeriger Feuchte und verborgener Schwärze bei sich darum weil es von der Natur nicht gar zur Perfektion aufgebracht werden mögen mag es wegen dieser Mängel dem Feuer nicht in allen Proben wie, dass Gold wiederstehen und daher wird’s von den Philosophen Luna weibliches Geschlechts genannt, wenn aber die Natur mit dem Grad Destillationis ohne Verhinderung kann fortfahren so wäscht und reinigt die ganze substantiam und exiciert und trocknet aus alle Feuchtigkeit und macht ein ewige unzertrennliche Einigkeit unter den 4. Qualitäten, also, dass die Kälte und Feuchte ganz und gar in Hitze und trocken verkehrt werden, dass die Natur dem mit dem letzten Grad coagulationis vollends und die aller perfekteste Frucht des prädestinierten metallischen Samens nämlich das reinste Gold vollkommen in der Erde liegen lässt so lang bis der jene kommt dem es von Gott verordnet und beschert ist und, das selbige zu Tage ausnimmt und wann die Natur also in Gebärung dieser beiden perfektesten metallischen Früchten Gold und Luna in ihrer Operation den sechsten Grad vollbracht so hört zugleich auch die astralische oder himmlische influentia und Mitwirkung auf und kann weder die Natur noch die astralische influentia fordert an diesen beiden ohne Hilfe des Artisten nichts mehrers oder bessers machen, welches der Kunstliebende Artist, sonderlich wohl, observieren soll und muss da er anders aus dem Labyrinth zu der richtigen Straßen der Philosophen gelangen will und soll dabei ein jeder wissen, dass die Natur in Gebärung des und die 6., oben gemeldete Grad in der Erde durch lange Zeit und oft und viel 100. ja 1000. Jahrs üben muss bis sie diese Früchte zur Vollkommenheit bringt da hingegen der rechte künstliche Philosophus in 12. oder 15. Monden den Lapidem Philosophorum verfertigt davon weiter folgen wird.
Die regeneratio der Metalle geschieht also: zu gleicher Weise wie der Mensch wieder in seine Mutter id est terram eingeht und wieder geboren wird also mögen alle Metalle wieder ineingehen und mit samt ihm solviert und zu einem werden und durch das Feuer zum anderen mal geboren und clarificiert werden so sie bis in die 40. Wochen in stäter Wärme wie, dass Kind in Mutterleibe wachsen. Also werden nun nicht gemeine metalla, sondern tingierende geboren denn so, dass zum anderen mal geboren wird tingiert es andere Metalle zu also auch, dass andere Metalle zu Gold desgleichen mit allen anderen Metalle zu verstehen ist. Nachdem wir nun vermeldet wie die Natur den metallischen Samen aus den 4. Elementen formiere und wie sie aus dem selben die prädestinierte Frucht Gold und per Grad gebäre so ist nun auch von Nöten zu vermelden wie die andere 5. imperfekte Metalle als bastarten und monstra per accidens geboren werden, welches nun auf folgende Weise geschieht nämlich, wenn die zentralische Hitze in der Erde das Wasser movirt, dass es Not halben über sich steigen und durch die unreine schleimige Erde (welche mit aluminosischen Süßen Salz vereinigt ist) dringen muss so nimmt, dass dass süße Salz mit der unreinen Erde an sich und vereinigt sich mit den selbigem und weil, dass Salz auch etwas verbrennbaren Sulphur bei sich hält wird es desto eher coaguliert nach Art des süßen Salzes und weil die Natur ordentliche Grad nicht haben kann so bleibt die Vermischung in einer coagulirten spröden etwas glänzenden massa liegen und, wenn dieselbe ausgegraben und geschmolzen wird so ist es Blei daher die monstroischen Metall schwarzdunkel erscheinen und wegen der schleimigen unreinen Erde ziemlich schwer auch wegen der alaunischen Salz süße und leichtflüssig ist wie in seiner anatomia befunden wird desgleichen geschieht auch in Gebärung des Zins, wenn, dass Wasser im aufsteigen eine Weiße doch auch nicht gar reine Erde antrifft die mit vermischten aluminosischen und vitriolischen Salz auch ziemlich viel teils verbrennbaren und unverbrennbaren Schwefel vereinigt ist so coaguliert sich, dass Wasser nach und nach mit dieser vermischten Erde und wegen des Salzes und Sulphuris formiert die Natur allerhand Zingraupen daher dieselben auch den Glanz haben und, wenn sie geschmolzen werden so ist, dass Zinn geboren das von wegen überflüssigen Sulphuris leichtflüssig und im Gewicht leichter als ist auch wegen der Weißen nicht gar reinen Erde Dunkelweiß erscheint diesem folgt nach, dass Eisen, welches sich fast aller Orten generiert denn man findet keine Erde am Tag daraus der Künstler nicht gut Eisen schmieden kann, welches daher kommt weil alle Erde sie sei fruchtbar oder unfruchtbar ein verborgen Salz so mit wenig verbrennbaren Sulphur vermischt bei sich hat das wird nun mit dem aufsteigenden Wasser vermischt und durch die Luft am Tag nach und nach coaguliert und mit der groben Erde vermengt was sich aber in der Erde und im Erz so man Eisenstein nennet generiert, dass kommt durch die Vermischung des vitriolischen Salz so an denselben Orten in der Erde ist und weil, dass Vitriolische mehr denn andere Salzes Schwefel bei sich führt so wird es in der Erde deswegen auch hart und zum Eisenstein coaguliert, welches sich nun wie ein Eisen erzeigt so es durch den Schmelzofen geht mehren teils den Sulphur verliert daher weil ihm der Sulphur entgangen ist es hiernach hartflüssiger als kein Metall denn sein bleibend Corpus nur Vitriolisch scharf Salz und Erde ist deswegen es auch im Wasser oder Feuchte so bald verrostet und nach und nach, wenn, dass Salzes resolviert wird zur Erde wieder wird wie dieses der kunstliebend wird wissen und mit Fleiß zu, observieren hat wie denn alle leicht flüssige Metalle den leichten Fluss allein vom Sulphur haben; Darum, wenn man Eisen oder Stahl glühet und nur gemein verbrennbaren Sulphur drauf wirft so fleust wie Blei aber weil der Sulphur verbrennbar ist und nicht lange dabei bleiben kann so mag auch der Fluss nicht lange bestehen sondern, wenn der Sulphur verbrannt so ist es wieder unflüssig wie zuvor und ist dieses den Kunstliebenden nur zu einer schlechten Prob Gleichnis weise angezeigt.
Dem Eisen folgt in der Ordnung nach, dass welches in seinem Wesen beständiger ist als und uns ist seine Gewährung nicht aller Ort wie mit dem sondern an unterschiedlichen Orten in der Erde im Erz zu finden, welches sich also generiert:, wenn das in der Erde durch die zentralische Hitze (an den Orten wo viel Vitriolisch Salz und verbrennbarer Sulphur ist) moviert und umgetrieben wird also das selbiges im aufsteigen eine Weiße nicht zu gar reine Erde zu sich nimmt die sich mit dem Vitriolischen Sulphur und Salz vermischt, welche Vermischung wegen der großen schärfe des Vitriolischen Salzes oder Sulphuris durchdringend wird und weswegen in, dass Gestein eingeht deswegen coaguliert auch wegen der starken Nachfolgung des Wassers sich vermehrt also, dass oft gediegen in solchem Stein oder Erz (wie in Gebärung und ) gefunden wird, wenn nun dies Erz geschmolzen wird so befindet sich, dass schöne rote Metall Kupfer, welches etwas hartflüssiger als doch in seinem Fluss beständig ist die röte unflüssige Beständigkeit hat es von dem Sulphur, welcher sich mit langer Zeit in der Erde davon figiert und weil es viel Sulphur und dabei etwas Vitriolisch Salz behält so läuft es an der Feuchte gern an darum auch aus ungleicher Vermischung des Sulphuris Salz und Erde besteht es die Prob auf dem Test nicht wie dass wie es denn deswegen im glühen allerhand Farben in der Flammen von sich gibt und hat zwar der sondern an verständige Künstler in diesem monstrosischen Metall particulariter wohl was zu suchen und mit Nutzen zu finden, wenn er dessen Sulphur recht erkennt davon hiernach ferner mehr Anregung geschehen wird.
Diesem Bastard oder folgt nach in der Ordnung, dass laufende metallische trocken Wasser, welches ins gemein Quecksilber genannt wird dessen Gebärung wir beim und und bei dem metallischen Samen dem irrenden Alchemisten genugsam entdeckt und wohlmeinend zu verstehen gegeben haben, welches er daselbst oft zu lesen und wohl zu, observieren hat weswegen wir davon hier weiter nichts melden wollen allein, wenn es nach seiner ersten Gebärung von seinem verbrennbaren Sulphur ergriffen wird so vermischt es sich leicht mit demselben und wird Zinnober der hiernach Bergzinnober heißt und durch, dass Feuer wieder zu einem laufenden Quecksilber gebracht werden kann. Und, obwohl hiermit der 5. imperfekten Metalle Gebärung genugsam ausgeführt und vermeldet ist, dass solche wieder der Natur richtigen Lauf per accidens geboren werden so ist doch dabei zu erachten und bedenken, dass solche Gebärung nicht wieder den Willen des Schöpfers also geschieht weil derselbe alles zu des Menschen Nutz und Gebrauch verordnet denn der Mensch muss diese metalla eben sowohl und oft mehr denn das und zu seiner Notdurft haben von, welchen auf diesmal genug. Die Gebärung aller Mineralien in gemein aus zu führen gebraucht ein besonderes langes Kapitel weil aber den Kunstliebenden der allein die Philosophische Weisheit sucht an denen nicht so viel als an den metallischen gelegen ist so wollen wir um kürze willen weiter nichts davon melden sondern gedenken es werde der Verständige diese Gebärung aus der metallischen wohl vermerken und judizieren können allein wollen wir nach ganz treuherziger Wohlmeinung diesem Kapitel zum Beschluss anhengen, dass der Begierige Sucher dieser Kunst die 4. Elementa Feuer Luft Wasser und Erde und derselben Qualitäten wohl betrachten erwägen und observieren wolle denn die Natur durch den Willen des Schöpfers alles was in den vorgehenden Kapiteln vermeldet daraus hervor bringt und begehrt unter allen aber lerne er, dass vierte als, dass würdigste das ist, dass rechte essentialische unverbrennbare Feuer wohl erkennen denn, dasselbe einig und allein ist der rechte wahre aller perfekteste Sulphur der wahren alten Philosophen, welcher alle imperfekta metalla in einem Augenblick perfizieren und vollkommen auskochen kann und ist, dass unter allen Dingen von diesem Sulphur mit Hilfe der Natur durch die 6. Grad also ausgekocht und selbst zu einen perfekten begreiflichen Feuer, welches kein gemein Feuer wie groß es auch sei verbrennen kann coaguliert worden derentwegen nur allein auf dies Feuer zu gedenken und dabei zu wissen ist das dies Feuer in allen Dingen so unter der Sonnen gefunden werden zugleich ist und sie aufhält und alle Ding animalisch vegetabilisch und mineralisch haben, dass Leben und alle Vollkommenheit davon darum wird auch im letzten erschrecklichen Gericht alles durchs Feuer verzehrt und was heilig und selig im Himmel zu einem ewigen durch scheinenden hell glänzenden essentialischen Feuer werden, dass verfluchte und Gottlose aber wird ein unflätiges stinkendes feuriges brennendes hitziges und unauslöschliches Feuer sein und in Ewigkeit verbleiben dafür uns der allmächtige gerechte und Barmherzige Gott gnädig behüten und in das heilige essentialische glänzende himmlische ewig wärende Feuer durch seine große Gnade und Barmherzigkeit leiten und setzen wolle Amen. Also wollen wir hiermit diese 3. Kapitel des großen Buchs der Natur beschließen und dabei verhoffen wann der Kunstliebende irrende Alchemist diese zum Öfteren lesen und wohl betrachten wird so wird er aus diesem ersten Irrgang der erdichten Bücher nicht allein leicht kommen sondern auch alle andere Irrgänge und falsche Meinungen wohl erkennen können.
Cap. VI. Der anderer Irrgang der vermeinten Alchemisten die Materiam lapidis Philosophorum betreffend.
Nachdem wir im Eingang dieses Tractätleins vermeldet das der erste Irrgang des kunstbegierigen Alchemisten sei das sie die löbliche Kunst aus den hin und wieder vagierenden falschen erdichteten Büchern (die mehren teils von den Landbetrügern fingiert und erdichtet sind) erlernen wollen aus welchen Irrgängen nun wann sie die vorgehenden Kapitel des großen Buchs der Natur fleißig lesen und observieren werden sie sondern Zweifel leicht kommen können; nun werden sie nicht allein aus solchen Büchern sondern eben von den Betrügern so dieselbe machen und in Trock geben in noch größeren Labyrintum und Irrgang geführt indem, dass sie die rechte wahre Philosophische transmutation der Metalle sowohl universaliter als particulariter in allerhand wunderbaren und der Metalle Natur ganz widerwärtigen Dingen suchen denn einer sucht in animalischen als Menschenblut Schweiß Haar Urin, Sperma und anderen vielen abscheulichen Dingen.
Der andere will’s in Eiern in Federn und was von Vögeln herkommt finden der dritte meinet, dass die abscheuliche giftige Tiere wie Schlangen, Kröten, Maulwürfe, Spinnen, Schnecken und was des animalischen Ungeziefers mehr ist am besten dazu zu erwählen sein und wollen mit Gewalt aus diesen Dingen den animalischen Lapidem (Stein), durch ihre wunderliche Handarbeit und Handgriffe wie sie es nennen präparieren und machen vermeinen also die allerreinste, subtilste und beständigste Substanz aus den aller unflätigsten vergiften Dingen durch ihre Geschicklichkeit heraus zu ziehen. Andere wollen klüger sein als diese die verachten und verwerfen alle solche animalische Genera, wollen dagegen den Lapidem Philosophorum vegetabilisch zu richten erwählen eines Teils (welche die klügsten sein wollen) dazu den Wein als der unter den Vegetabilibus (Pflanzen) der höchste sein soll, diesen digerieren, putreficieren und destillieren sie so lange bis von einem Eimer 10. oder 9. Maß verbleiben der Rest oder der mehrenteil wird bei den Laboranten zu Abwaschung des Kohlgestübes durch die Gurgel gejagt aus der hinter stelligen Fecibus (Bodensatz) machen sie ein Salz und Öl haben also aus dem Wein (ihrem Wert nach) das dreifache Prinzip sehr künstlich geschieden also das sie den Spiritum Vini (Geist des Weins) vor den das Öl vor den Sulphur, und das Salz vor das rechte Philosophische Salz halten diese 3. wissen sie hier nochmals wiederum zusammen zu setzen und durch Kunst zu vereinigen und also den Lapidem Philosophorum zu machen, damit sie alle Imperfekta Metalla (unvollkommene Metalle) in einem Augenblick zu Eisen, Zinn, Kupfer und Blei transmutieren können und reimet sich diese Sache zu der Philosophen vegetabilischem Lapidi (Pflanzenstein), gleichwie ein Bade Hut aus Stroh zu einer Königlichen goldenen Krone.
Etliche aber so sie diese Sachs besser und doch sowohl als diese verstehen nehmen anstatt des Weines allerhand Kräuter Wurzeln und dergleichen wollen also den lapidem draus präparieren und, wenn sie mit ihren künstlichen Handgriffen solchen bis zum Ende verfertigt haben so tingiert derselbe eben so viel als der vorige nämlich keiner nichts; die dritten sehr hochgelehrten und in Betrügerei wohl erfahrene verachten dieser beiden Meinung und gehen ihre Wege noch etwas mehr zu Philosophischen transmutation, indem, dass sie die metalla und mineralia nicht übel schelten sondern gar wohl loben, wenn sie nur das jene so sie begehren zu suchen recht verstünden und wüssten was, das selbige vor eine Substanz und Wesen wäre, welches nach aller Philosophen Meinung die imperfekten metalla alle sämtlich in so großer Quantität zur Vollkommenheit bringen kann aber weil sie solches nicht verstehen noch Erkennen so wissen sie auch dazu zu kommen weder Anfang Mittel noch Ende zu finden nichts desto weniger aber wollen sie mit ihrer wunderbaren Handarbeit ja mit den aller seltsamsten Geschirren von Gläsern irdenen und metallischen Gefäßen und mit allerhand Öfen die sie dazu machen mit ganzer Gewalt zu dieser Kunst kommen distilieren allerhand starke Wasser allda sie nicht nur ein sondern oft 10. ja 12lei mineralische Sachen als salia, und dergleichen zusammen setzen mit diesen wollen sie und andere Metalle solvieren hiernach die 4. Elementa scheiden und jedes besonders reinigen als denn wann sie ihrem Wege nach wohl gereinigt wiederum zusammen setzen putrifizieren dirtillieren und letztlich in den rechten wahren Lapidem Philosophorum coagulieren, damit sie universaliter alle Metalle zu Gold und Luna transmutieren wollen dazwischen aber und ehe dieser Lapidem verfertigt wird wissen sie andere und herrliche auch nützliche particularia aus den Mineralien zu machen allda sie mit cementieren gradieren pars cum parte, aus und einbringen weiß und rot färben solchen großen Nutzen schaffen können, dass einer allezeit wohl ein armer Teufel dabei bleiben kann und wann letztlich der Lapidem Philosophorum und die universale Tinktur samt den particularitäten alles mit einander fertig und ausgemacht ist so hat man den größten Nutz von den Gläsern und Instrumenten wann dieselbe auf dem Treitelmarck verkauft werden zu verhoffen von demselben Gelde lassen die hochgelehrten Philosophen ihre Kleidung die ihnen die Zeit der Putrefaction gar durchsichtig worden wieder sticken und versehen sich mit guten starken Schuhen, damit sie weiter ziehen dies Werk de novo wieder einsetzen und andere gleich diesen Reich machen können von diesen sehr künstlichen Handgriffen, damit die Kunstliebenden von solchen Erzbuben betrogen und in solches Labyrinth geführt werden wäre noch sehr viel zu schreiben weil es aber allen Kunstliebenden mehr als zu viel bewusst und mit Verlust und ihrem großen Schaden bekannt ist wollen wir davon aufhören und so viel möglich und zulässig sie aus diesem Irrgang auf die rechte Straße führen.
Cap. VII. Ausführung aus dem anderen Irrgang der falschen Alchemisten wegen der Prima Materia Lapidis Philosophici.
Nachdem wir in den 3. Kapitel des großen Buchs der Natur die Gebärung der animalien, vegetabilien und Mineralien den irrenden Kunstliebenden unseres Erachtens ziemlich ausgeführt so vermeinen wir nun es wird ein jeder der dieselben liest und zu der rechten Philosophischen Weisheit begehrt daraus genugsam abnehmen und verstehen das die wahre transmutatio der Metalle oder die metallische Natur nur in zweien Dingen als in Sulphur und zu finden, welche beide, wenn sie in der Erde durch die Natur vereinigt werden, ein einiges Wesen nämlich der metallorum semen, oder die Prima Materia metallorum machen aus diesem (wenn die Natur die 6. Grad unverhindert überkommt) wird oder kann nichts anders werden als perfekt Gold oder Silber wie wir denn im mineralischen Kapitel solches mit Fleiß vermeldet nun tut die Natur in Gebärung solcher Metalle in der Erde, dass ihrige so dem Künstler außerhalb der Erde durch Kunst zu tun unmöglich ist denn keinem Menschen wie hochgelehrt verständig oder künstlich er auch nur ist möglich Gold oder Silber oder ein einiges imperfekt Metall durch Vermischung der Elementen zusammen zu setzen und zu machen, sondern muss es der gütigen Natur allein lassen die allein die rechte Vermischung Vermehrung und Ausmachung in ihrer habenden Wissenschaft hat.
Darum begehren die wahren Philosophen kein Metall zu machen sondern nur die imperfekten zu perfizieren und zur Vollkommenheit zu bringen, welches die Natur weder innerhalb noch außerhalb der Erde ohne Hilf und zutun der Kunst nicht tun kann wie aber nun die imperfekta metalla zur Vollkommenheit oder zu Silber und Gold zu bringen sein darin irren die Chymici (wie kurz zuvor vermeldet) am allermeisten indem sie die Vollkommenheit außerhalb der metallischen Natur in anderen gar unbequemen Dingen suchen denn die Imperfektion der 5. vollkommenen Metalle kommt allein aus ungleicher Vermischung der Elementen und sonderlich daher, dass die flüssige Luft oder der Sulphur heiß und trocken mit dem und Erde oder mit dem nicht in gleicher Proportion stehen und weswegen der Sulphur den nicht gar ausgetrocknet und mit ihm fix machen können daher denn folgt, wenn die 5. vorgemeldete metalla in das Feuer kommen, dass der Sulphur weil er noch nicht fix ist allgemach nach und nach verbrennt oder verraucht, welchem die Kälte und Feuchte des auch folgen muss und bleibt letztlich denn eine Erde, welche sich Anfangs mit dem Wasser vermischt hat.
Wann dieselbe mit Gewalt durchs Feuer getrieben wird so fleust sie wegen des Salzes so dabei ist zu schlacken oder zu Glas also scheiden sich die 4. Elementa in den Metalle wiederum die von der edlen Natur in der Erde wegen der accidentien nicht zu gleicher proportionirter decoction kommen mögen, welche Scheidung aber in dem Gold (weil, dasselbe durch die Natur mit ihrem 6. Grad in der Erde zugleich proportioniert und zu vollkommener Auskochung kommen) nicht geschehen kann, wenn nun der Kunstliebende diesen Mangel oder die imperfektion der 5. unvollkommenen Metalle wohl versteht und observiert so hat er leicht zu erachten, dass dieser Mangel durch kein anderer Mittel zu erstatten denn durch eine vollkommenen Auskochung oder, dass die 4. Elementa verglichen und in gleiche Proportion gebracht werden, welches die rechtschaffenen Philosophen durch ein einiges Mittel vollbringen können und, das selbige einige Ding haben sie ihren Lapidem Philosophorum oder, dass essentialische auch wohl das Geheimnis aller Geheimnissen genannt wie in ihren Büchern zu sehen und während sie mit dem selben alle 5. metalla imperfekta zugleich perficiert und zur Vollkommenheit bracht haben sie es viam universalem genannt daneben weil sie auch aus diesem Brunnen oder mit diesem Sulphur die 2. Metall als Luna und per accidens zur Vollkommenheit bracht nämlich, dass sie diesen beiden Metalle die übrige Feuchtigkeit und Schwärze ausgetrocknet und benommen haben, haben sie solches viam particularem genannt weil diese beide Metall unter anderen sonderlich aber, dass Silber den geringsten Mangel haben denn ihm mangelt nichts denn, dass es noch wenig Feuchte und Schwärze bei sich hat, dass daher kommt weil in der minera der letzte Grad der coagulation vor der vollkommenen Destillation und Abwaschung per accidens zu bald eingefallen daher der Sulphur den Merkur nicht gar auskochen können dem Quecksilber mangelt zwar gleicher Gestalt an Proportion der 4. Elementen nicht viel, weil die Natur in der Erde den ersten Grad der metallischen Form gegeben, da aber per accidens ein verbrennbarer Sulphur mit eingefallen der, dasselbe in einen Zinnober coaguliert so hat die Natur mit demselben zu weiterer Perfektion nicht kommen können weswegen diese beide Metall unter den 5. allein mit Nutz können particulariter zur Perfektion gebracht werden so auch durch kein anderes Ding als durch, dass essentialische oder durch einen fixen essentialischen Sulphur kann geschehen wie ferner soll gemeldet werden weil nun der irrende Kunstliebende aus diesem jetzt erzählten nicht allein den Mangel und Gebrechen der unvollkommenen Metalle nicht allein wohl verstehen, sondern auch vermerken kann wie und womit dieser Mangel zu erstatten, nämlich durch nichts anders als durch das essentialische Feuer, welches die Philosophen ihren Lapidem nennen so wird nunmehr nicht unbillich des satten Berichts mit großem Verlangen erwartet wie dies essentialische Feuer zu bekommen und der Lapidem Philosophorum zu machen sei, dass wir in folgender Gestalt anzeigen und vermelden wollen nämlich, wenn er den metallischen Samen oder Primam Materiam metallorum (wie wir dieselbe im mineralischen Kapitel deskribiert und vermeldet haben) zu Wege bringen und pur und rein aus der minera scheiden kann, so hat er alles vollkommen und genugsam was zur Präparierung des Lapidem Philosophorum oder zu dem essentialischen Feuer von Nöten ist sofern er aber dies nicht kann haben (wie es denn sehr schwär doch nicht unmöglich zu bekommen), so muss er darauf bedacht sein wie er die perfekten metalla Gold und Silber wiederum ad Primam Materiam reduzieren und zu einem rechten Philosophischen Wasser bringen kann, welches zwar in der Philosophischen Kunst, dass allerhöchste Geheimnis und doch den weisen schlecht und gering zu tun ist und wann er nun den metallischen Samen hat oder aber gemeldete metalla perfekta zu einem solchen metallischen Wasser wiederum reduzieren kann so muss er die edle Natur mit ihren oft gemeldeten 6. Grad zu Hilfe nehmen, die wird ihm mit ihrer verborgenen geheimen Operation helfen.
Hingegen muss er hin wieder der Natur mit seiner Kunst und Geschicklichkeit sonderlich aber mit dem äußerlichen Materialistischen Feuer zu ihrer Operation Beforderung zu tun wissen so wird er diesen metallischen Samen (wenn solcher in ein recht bequem Philosophisch Fass oder Geschirr verordnet) in 90. Tagen durch den 1. Grad Kalzination um etwas trocken auch an der Farbe schön Leib – und Fleischfarbe sehen, welches durch den anderen Grad sublimationis in 90. Tagen schwarz dunkel braun sein und sich zum dritten Grad der Solution schicken wird und wann du fleißiger Artist dazumal fleißig auf die Natur Achtung gibst und derselben mit dem äußerlichen Feuer zu helfen weißt so wirst du in einem Augenblick die rechte Philosophische Solution sehen flüssig wie ein Rahm oder Wachs an der Farbe schwarz wie Schiffpech dies ist nun das rechte Philosophische Rabenhaupt und Merkur Philosophorum, id est Prima Materia Lapidis Philosophorum, welches die Philosophen in ihren Büchern mit so viel wunderbaren Namen genannt haben aber sei hiermit treulich und fleißig gewarnt so fern du anders zum gewünschten Ende zu kommen begehrst, dass du in diesem ersten Grad, sonderlich aber in der Solution nicht irrest oder fehlest oder zu geschwinde denn es stecket ein unschwerer Geist in dem metallischen Samen (welchen die Philosophen das unüberwindliche astrum nennen), wenn sich dieselbe vor der Zeit sehen lässt und von der Materia scheidet so ist er mit keinem Mittel mehr darein zu bringen darum denn auch danach der Philosophorum Lapidem hie nicht mehr zu hoffen sondern diese Substanz wird nicht anders als Gold oder Silber, welches an der Quantität mehr nichts ist als was er im Anfang gewogen darum ist dies Orts hier die größte Vorsorge und Fleiß zu haben.
Wenn du nun durch Gottes Gnade diese Solution also haben und in der Schwärze sehen wirst so musst du den vierten Grad der Putrefaction anfangen und mit großen Fleiß halten so wirst du diese Schwärze auf vierzig Tage haben aber dazwischen allerhand unbeständige Farben (so der Pfauen Schwanz genannt wird) sehen nach verfliessung der vierzig Tagen fängt sich der fünfte Grad der dirtillation an den musst du Gewahrsam wissen zu halten denn nach der vollkommenen Putrefaction fängt sich an ein gar sehr weißer Christallinischer Spiritus über sich zu begeben oder steigt nun also durch die Destillation auf und nieder und wascht die schwarze Materie in zwanzig Tagen, dass sie anfängt AlchenFarb weiß zu werden und, wenn dieser Grad der Destillation also durch der Natur Operation und des Künstlers fleißiges anhalten noch zwanzig Tage erhalten wird so wäscht sich die Materia vollkommen weiß wie ein Schnee als denn fängt sich der 7. Grad an coagulationis und steigt dieser Spiritus nimmer auf sondern coaguliert sich wiederum mit dem untersten von Tag zu Tage deswegen die ganze substantia ganz weiß und etwa doch nicht gar perfekt wird mit diesem der Künstler, wenn er will alle imperfekta metalla zu gutem Silber transmutieren kann, wenn er aber mit diesem Grad der Coagulation fortfährt so wird diese Weiße in zwanzig Tagen gelb und noch nach zwanzig Tagen Dunkelrot als denn erfordert die Natur einen stärkeren Grad des Feuers den der Künstler muss wissen zu geben und noch vierzig Tage zu erhalten so wird nach Verfliessung dieser Zeit die ganze Substanz ganz schön vollkommen Rubin rot glänzend und der höchsten Beständigkeit, welches dann ist der rechte Lapis Philosophorum das rechte essentialische , welches alle unvollkommene Metalle in einem Augenblick auskochen und zeitigen auch alle Krankheiten heilen und curieren kann;
Also siehe nun du irrender Alchemist, dies ist das jene so du und viel andere suchen dies ist, dass du vermeinst aus anderen unflätigen und unbeständigen abscheulichen Dingen zu bringen siehe das ist die aller reinste schönste und aller beständigste Substanz unter allen Dingen so unter dem Firmament gefunden werden. Derentwegen wem es der Allmächtige Gott durch seine Göttliche Gnade und Segen beschert der selbige soll es nur allein zu Göttlichem Lob und Preis zu Nutz und Wohlfahrt des Nächsten mit steter Dankbarkeit anlegen wird er das tun so wird er dadurch einen Schatz im Himmel sammeln und nach diesem Leben (wann er zuvor in der Erde kalziniert putrificiert und durch die feurige Destillation gereinigt ist) diesem durchscheinenden essentialischen Feuer das ist den heiligen Engeln gleich werden; So fern er aber solches zur Pracht Schande und Üppigkeit der Welt vermeint zu gebrauchen so wird er in dem Finsteren unreinen faulen stinkenden unverlöschlichwehrender die ewige Strafe empfangen.
Nun hast du irrender Liebhaber der Kunst so viel die Billigkeit leiden will verstanden woraus die rechte transmutatio der Metalle ihren Ursprung habe nämlich aus dem Metallischen Samen, welches und ist und weil dir vermeldet wann du solch Metallisch Samen aus der minera nicht haben oder bekommen kannst, dass du die beide perfekteste und wiederum ad Primam Materiam reduzieren musst, welches dann in der Wahrheit also ist und sein muss weswegen wir dich dieses Orts aus treuem Gemüt auch warnen und berichten müssen, dass du in dieser Reduktion ganz und gar auf keine korrosivische Dinge als auf starke und was den selbigen anhängt gedenken müsst dergleichen auch, dass du betrügerische Alchemisten und ihre Handgriffe mit kalzinieren reverberieren sublimieren Scheidung der Element und wieder Zusammensetzung meidest und derselben dich gänzlich enthaltest und wie den Teufel selber fliehst dann, damit wirst du nichts ausrichten weil durch dieselben kein Ding so etwas gebären soll verbessert sondern in seinem innersten Wesen verderbt wird;
Darum ließ die vorhergehenden Kapitel des Buchs der Natur oft mit großem Fleiß und steter Betrachtung und lieg nicht allezeit auf dem bloßen Buchstaben sondern gedenk der Natur nach so wirst du finden, dass dieselbe in der Verstörung eben die 6. Grad wie in der Gebärung sich gebraucht und wann du dann dies wohl, observiert hast so wird dir die Reduktion in die erste Materie nicht schwer sondern gar leicht sein und während wir dich nun so viel die universal transmutation betrifft unseres Erachtens mit diesem unserem ringfügigem doch treuherzigen Schreiben genugsam berichtet und aus den großen Irrgängen geführt haben: so wollen wir dich auch von der particular transmutation oder von den rechten nützlichen Partikularitäten etwas berichten und hiernach dies Tractätlein des Alchemischen Irrgangs mit einer Praxis wie der metallische Samen zu bekommen beschließen, damit wir dich mit längerem Schreiben nicht verdrießlich machen dabei erinnern wir dich nochmal, dass du unser bisher wohlmeinend Schreiben nicht nur dem bloßen Buchstaben sondern der Natur nach, observieren und verstehen wollest wirst du das tun so wird es dir sondern Zweifel nütz sein so nicht so beklag dich nicht über uns sondern über deinen Unverstand.
Cap. VIII. De Partikularibus.
Nachdem du Kunst-liebender Chimist verstanden, dass nur zwei Metall als und mit Nutz (particulariter) zu transmutieren oder zur Vollkommenheit zu bringen sind auch daneben vermerkt was deren beiden metallen Imperfektion oder Unvollkommenheit Ursache sei und daneben vernommen, dass diese Perfektion von keinem anderen Ding als von dem Astralischen zu hoffen oder zu bekommen sei so ist nun vonnöten dich ferner zu berichten (weil diese Transmutation nicht universalis, und den geraden Weg aus dem Samen der Metalle oder Prima Materia metallorum herfleust) woraus und woher du dies essentialische Feuer suchen und nehmen müssest, damit du dich in dieser Transmutation mit anderen betrügerischen Alchemisten nicht irrst und vergebliche Unkosten Müh und Arbeit aufwendest und während nun dies essentialische Feuer in allen Dungen zugleich ist jedoch aber ungleiche und unterschiedliche Tugenden und Operationen hat so hast du zu erachten, dass, das selbige zur Partikular-Transmutation in keinem anderen Ding als in den Mineralien, welche der Metallischen Natur am nächsten verwand zu suchen zu finden und heraus zu ziehen ist Nun sind aber der Mineralischen sehr viel und mancherlei Sorten die wir alle unter die drei vornehmsten und nennen und vornehmen wollen die wir im Mineralischen Kapitel davon Meldung getan und das aus folgenden erheblichen Ursachen; Erst, dass alle Philosophen in ihren Schriften diese drei vor allen anderen rühmen und denselben große Tugend zur Gesundheit und langem Leben sowohl auch zu nützlicher Transmutation der vorgemeldeten Metalle zuschreiben.
Zum anderen, dass die zwei als Vitriol und das dritte als den […] in ihrer corporalischen Vermischung bei sich und daher alle ihre Tugend haben. Zum dritten, dass der Schwefel unter diesen dreien das allerbeste und vornehmste Mineral ist und weil es von Gott und der Natur also ein einiges Ding ohne irdische und wässerige Vermischung zu einem solchen brennenden und verzehrenden Feuer in der Erde worden und formiert ist so ist es auch allen anderen Mineralien vor zu ziehen dann nach der Prima Materia metallorum ist kein Ding in, welchem das essentialische Feuer so überflüssig (doch verbrennbar und flüchtig) gefunden wird als der gemeine brennende Schwefel darum er dann auch aus allen Mineralien zu erwählen ist; weswegen soll ein jeder Kunstliebender wissen, dass alle transmutationes der vollkommenen Perfektion der Metalle allein von dem Schwefel herkommt und herrührt dann der Lapis Philosophorum ist nichts anders dann ein perfekter unverbrennbarer Schwefel, welcher alle imperfekte Metalle in einem Augenblick universaliter zur Perfektion bringen kann der brennende Schwefel aber muss zuvor durch Kunst und subtile Philosophische Handgriffe von seiner verbrennbaren oder flüchtigen Art in eine fixe reine durchsichtige rote Substanz (doch ohne Abgang und Verlust seines humidi) gebracht werden alsdann tut er im und particulariter so viel, dass dem Allmächtigen drum zu danken, damit wir aber den Schwefel nicht so gar ohne Ursache loben so wollen wir dem Kunstliebenden eine gar schlechte Prob (dahinter zwar mehr steckt als mancher vermeint) vom gemeinen brennenden Schwefel hier vermelden. Nämlich wann er im Feuer auf die Metalle geworfen wird so geht er geschwind in alle Metalle (ausgenommen in das Gold nicht) und vermischt sich mit denselben, dass er davon nicht leicht zu scheiden ist das Silber und werden davon gar leicht flüssig das und Blei hartflüssiger als zuvor das Quecksilber wird dadurch coaguliert und zu einem schönen roten aber alles unbeständig und verbrennbar; Warum nun der brennende Schwefel sich also gern mit den Metalle vereinigt und vermischt ist die Ursache weil den sechs Metalle zu ihrer Perfektion allein ein unverbrennbarer Schwefel mangelt so ziehen sie weswegen den verbrennbaren Schwefel so gern zu sich als dessen sie mangeln das Gold aber hat des Schwefels keinen Mangel sondern ist selber ein von der Natur gezeitigter und wohl ausgekochter Schwefel weswegen es sich mit dem verbrennbaren Schwefel nicht also wie die anderen Metalle vermischen lässt.
Weiter hat der Kunstliebende hierbei auch zu merken, dass kein Mineralisch auch vegetabilisch oder animalisch wie künstlich es auch immer sei ausgezogen gereinigt und präpariert wird mit den perfekten und imperfekten Metalle sich weder im Fluss noch sonst vermischt oder vereinigt sondern fliesst im Feuer allezeit, oben dessen ist die Ursache, dass die Metalle zuvor mit überflüssigem Salz versehen und sonderlich die fünf als Blei Stahl Eisen Kupfer und Silber; die haben in ihrer Vermischung dessen nur gar zu viel und überflüssig weswegen können sie kein fremd und äußerlich Salz annehmen, welches der Chymicus, so was nützliches in particulari begehrt zu richten alles wohl, observieren und betrachten muss. Nun müssen wir der anderen 2. Mineralien als des Vitriols und antimonii auch nicht vergessen sondern ihren Nutz und Gebrauch dem Kunstliebenden zum besten etwas weniges erklären und sind diese beide in ihrer Vermischung mit vielem brennenden Schwefel (so gar flüchtig und verbrennbar ist) überladen anderen, damit zu helfen. Wann nun diesen beiden Mineralien der Schwefel vorgemeldeter Gestalt ausgezogen wird so verbleibt vom Vitriol eine schwarze Erde die gibt im extrahieren ein Weißes Salz so zur medicin gebraucht werden kann; Das lässt eine Aschen Farbe Erde liegen daraus wird mit salegemmae ein gelbrotes Glas gemacht so von den unerfahrenen für eine Purgation gebraucht wird, welches manchem die Seele aus dem Leibe purgiert diese Art kommt her von einem sehr giftigen so darinnen steckt auch durch Kunst wohl daraus zu scheiden ist, dass er lebendig und dem gemeinen gleich erscheint ist aber nichts besseres aus ihm zu hoffen als aus dem gemeinen darum unnötig große Kunst mit Mühe daran zu legen der Vitriol tut unter allen Mineralien allein eine schwere Prob so fast allen Chymicis bekannt indem er das Eisen in wahrhaftig gut Kupfer verkehrt das kommt daher während das Eisen gar viel Erde und Salz hat dagegen gar wenig Schwefel so zeucht, dasselbe Salz den Vitriolischen Schwefel zu sich und vereinigt denselben mit der Erde wann es dann durchs Feuer geschmolzen wird so gibt es gut flüssig Kupfer dessen dann allein der Schwefel Ursache ist; In Summa du Kunstliebender betrachte in allem deinem Vornehmen nur den unverbrennbaren Schwefel es sei universaliter oder particulariter, und repetier oder practicir diese Verslein zum Öfteren bei dir selbst mit Verstand so wirst du reich und selig werden.
O du essentialisches Feuer.
Ein Schatz so kräftig und teuer
den gar kein Mensch nicht zahlen kann.
Ob er gleich ist ein reicher Mann.
Du gibst Gesundheit langes Leben.
Auch Ehr und Gut genug daneben.
Der tausend wird’s nicht würdig sein.
Der Geheimnis so in dir allein.
Doch wer Gott bitt dem wird’s gegeben.
Wann er nur führt ein Christlich Leben.
Also wollen wir von den particularibus (besonderen) den Irrenden hiermit genug Bericht getan haben und verhoffen es werde ein jeder aus unserem wohlgemeinten Schreiben (das nicht auf Prozess sondern auf den rechten Philosophischen Verstand gerichtet ist) so viel verstehen und lernen, dass er zu forderst Gott und uns darum zu danken Ursache haben wird; Es wäre auch wohl von anderen Mineralien weiter zu schreiben es erforderte aber ein großes Buch weil aber dieselben alle unter diesen dreien vermeinet und begriffen sind so wollen wir weiter davon keine Meldung tun sondern hiermit die Partikularitäten beschließen und eine practicam setzen wie der metallische Samen oder die Prima Materia aus der minera möchte zu bekommen sein, welche practicam du Kunstliebender auch nicht in allem nur dem bloßen Buchstaben sondern dem Buch der Natur nach verstehen musst.
Mein lieber Kunstbegieriger Chimist wann du begehrst die reine rechte und wahre Materiam Primam oder den unerforschlichen Samen der Metalle zu bekommen so musst du dich um ein gar reines Gold-Erz (das kein anders Metall oder Mineral auch kein sichtiges und corporalisches Gold führet) bewerben des Farbe muss dunkelbraun oder schier Lederfarben und einem reinen Zehen Letten gleich sein und ist dies seine Probe wann man ein Stücklein davon ins Feuer legt und glüht, dass das sichtige Gold auswendig aller Orten wie gar kleine Härlein daran zu sehen ist das beste so ich des Orts gesehen und probiert habe ist aus Siebenbürgen kommen und hat fast einem Leberstein gleich gesehen wann man nun dies hat muss man es wohl betrachten, dass kein Schwefel oder andere große Hitze dazu komme da nun der Kunstliebende, damit zur Operation gehen und den Metallischen Samen davon bekommen will muss er das zu kleinen Stücklein wie Bohnen machen alsdann in einem Glas wohl verschließen 14. Tage in eine feuchte Wärme oder in warmen Sand setzen zu digerieren so wird er sehen eine Feuchtigkeit davon gehen und am Glas überall anhangen, welche sehr klar und hell wie der Tau vom Himmel sein wird alsdann muss er das Glas mit seiner Materie nehmen und einen Helm geben darauf lutieren und durch den Sand zuerst linde danach stark destillieren so wird er in der Vorlage ein wunder schön hell klares durchscheinendes schweres Wasser finden das muss er zum dritten mal über die feces schütten und wieder davon destillieren so wird es je länger je schöner und schwerer, das Selbige muss er in ein frisches Glas wohl verschlossen wieder 8. Tage in feuchter Wärme digerieren hiernach mit gar lindem balneo die Phlegma etwas davon ziehen so hat er in fundo das allerschönste klarste Himmel Farbe Wasser schwer am Gewicht, welches ist Prima Materia metallorum, damit muss der Kunstliebende prozedieren wie im Mineralischen Kapitel
Meldung geschehen so wird er nach Gottes Willen
und Segen erlangen und bekommen das so
viel tausend gesucht haben dazu wir ihm von
Gott dem Allmächtigen Glück Segen
Heil und alle Wohlfahrt
wünschen Amen.
ENDE.