Kapitel VII – Heiligste Trinosophie
Saint Germain
Am Eingang der Galerie, in der ich mich befand, war ein stählernes Becken aufgestellt; als ich mich näherte füllte es sich mit einem reinen Wasser, so rein wie das Kristall, das sich auf einem feinen weißen Sand gereinigt hat. Das Becken war oval und wurde von drei eherne Füßen getragen. Eine schwarze Metallplatte, die auf der Seite des Beckens eingefasst war, die zur Tür wies, trug einige eingravierte Buchstaben; neben dem Becken befand sich ein Schleier aus Leinen, über dem sich zwei Säulen aus grünem Marmor befanden, die eine runde, marmorne Plakette trugen.
Darauf sah man, umgeben von zwei Inschriften, ein Bild des heiligen Siegels, geformt aus einem vierfarbigen Elementarkreuz, das an einer goldenen Stange hing, die von zwei schwarzen, konzentrischen Kreisen flankiert war, denen wieder zwei rote Kreise eingeschrieben waren.
An einer der Säulen war eine silberne Axt befestigt, deren Stiel blau war: sie hieß
Qualqanthûm (Alter Name für Schwefel, Zerstörung).
Nachdem ich die Inschriften gelesen hatte, begab ich mich zu dem Becken und begann mich zu waschen, anfangend bei den Händen, endend, indem ich in das Becken ganz eintauchte. Ich blieb drei Tage darin; als ich ihm entstieg, sah ich, dass das Wasser seine Durchsichtigkeit verloren hatte, sein Sand war nun gräulich geworden; rostfarbene Partikel schwammen in der Flüssigkeit. Ich wollte mich mit Hilfe des Leinentuches abtrocknen, doch neue Tropfen rannen unaufhörlich. Ich hörte auf, mich mit dem Tuch zu trocknen und begab mich in den Schatten, wo ich mich sechs Tage nicht bewegte. Als diese Zeit um war, war die Quelle dieser Tropfen versiegt und ich fand mich trocken und viel leichter und meine Kräfte schienen sich vermehrt zu haben. Nachdem ich eine Weile umherspaziert war, kehrte ich zu dem Becken zurück. Das Wasser war vollständig aus ihm gewichen und an seiner Stelle befand sich nun eine rötliche Flüssigkeit, der Sand war nun grau und metallisch. Ich badete erneut darin, achtete jedoch darauf, immer nur einen Augenblick darin zu verweilen. Jedes Mal, wenn ich mich daraus erhob, bemerkte ich, dass ich einen Teil der Flüssigkeit aufgenommen hatte. Dieses Mal versuchte ich gar nicht, mich mit dem Tuch abzutrocknen, weil die Flüssigkeit ätzend und korrosiv war, hätte sie das Tuch sofort zerstört. Ich begab mich an das andere Ende der Galerie und legte mich auf einem Bett aus warmem Sand nieder, wo ich siebe Tage ruhte. Danach begab ich mich wieder zu dem Becken. Die Flüssigkeit, die sich nun darin befand, war der ersten ähnlich. Ich badete darin und wusch mich sorgfältig. Diesmal zögerte ich nicht, mich mit dem Tuch abzutrocknen. Nachdem ich mich, den Anweisungen entsprechend gereinigt hatte, konnte ich mich ganz leicht mit dem Tuch abtrocknen. Nach 16 Tagen bereitete ich mich vor, die Galerie zu verlassen.
Ich begab mich an das andere Ende der Galerie, wo ich mich auf einem Bett aus warmem Sand niederlegte, wo ich siebe Tage ruhte. Nach dieser Zeit begab ich mich wieder zu dem Becken. Die Flüssigkeit, die sich nun darin befand, war der letzten sehr ähnlich. Ich badete darin und reinigte mich sorgfältig. Diesmal zögerte ich nicht, mich mit dem Tuch abzutrocknen. Nachdem ich mich so gereinigt hatte, machte ich mich daran, die Galerie wieder zu verlassen.