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Mein Freund soll wissen, dass alle unreinen und befleckten Dinge zu unserem Werk indignae sind, denn ihr Aussatz kann keine Beförderung gebären zu unserem Werk und das Gute wird durch den unreinen Weg verhindert.
Allen Krämerwaren aus den Bergen gilt ihr Geld. Wenn aber Verfälschung beigebracht wird / ist die Ware untüchtig geworden / denn sie ist verfälscht / und nicht mehr / wie zuvor gewesen / in ihrer Operation
Und wie der Arzt den innerlichen Leib ausfegt und säubert durch Mittel seiner Arznei und alle Unreinheiten von ihm austreibt / Also müssen auch unsere Körper gefegt und kuriert werden / von aller Unreinigheit / damit in unserer Geburt die Vollkommenheit wirken kann / Unsere Meister erfordern einen reinen unbefleckten Leib / so mit keinem Makel noch einiger fremder Vermischung bekleibert ist / denn fremder Zusatz ist unserer Metallen Aussatz.
Die Krone des Königs soll von reinem Golde sein / und eine keusche Braut soll ihm vermählt werden. Darum so du durch unsere Körper wirken willst / so nimm den geizigen grauen Wolf / so seines Namens halber dem streitigen Marti unterworfen / von Geburt aber ein Kind des alten Saturni ist / so in den Tälern und Bergen der Welt gefunden wird / und mit grossem Hunger besessen / und wirf ihm vor den Leib des Königs / dass er daran seine Zehrung haben möge / Und wenn er den König verschlungen / so mache ein grosses Feuer / und wirf den Wolf darein / das er ganz und gar verbrenne / so wird der König wieder erlöst werden / Wenn das dereimal geschieht / so hat der Löwe den Wolf überwunden / und wird nichts mehr an ihm zu verzehren finden / so ist dann unser Leib vollkommen zum Anfang unsers Werks.
Und wisse / das dieses nur allein der rechte Weg ist hier unsere Körper tüchtig zu reinigen / denn der Leo säubert sich durch das Geblüt des Wolfs / und des Geblüts Tinktur freuet sich wunderbarlich mit der Tinktur des Löwens / denn der beider Geblüt sind in der Gesippschaft naher Verwandten / und wenn sich der Löwe gesättigt hat / ist sein Geist stärker geworden / denn zuvor / und seine Augen geben einen stolzen Glanz von sich / wie die helle Sonne / sein inneres Wesen vermag dann viel zu tun / und ist nützlich zu alledem / darzu man ihn fordert / und so er in seine Bereitschaft gebracht wird / so danken ihm die Menschenkinder / mit schweren hinfallenden Krankheiten und mehreren Seuchen beladen / die Zehen aussätziger Männer laufen ihm nach / und begehren zu trinken / von dem Blut seiner Seelen / und alle / die Gebrechen haben / erfreuen sich höchstlich seines Geistes / Denn wer von diesem güldenen Brunnen trinkt / empfindet eine ganze Erneuerung der Natur / Hinnehmung des Bösens / Stärke des Gebüts / Kraft des Herzens und eine vollkommene Gesundheit aller Glieder / sie seien innen beschlossen / oder ausser dem Leibe empfindlich / Denn es eröffnet alle Nervos und Poros, damit das Böse kann ausgetrieben werden / und das Gute dero statt ruhiglich bewohnen kann.
Mein Freund soll aber fleissiges Aufsehen haben / dass der Brunnen des Lebens lauter und klar befunden werde / denn keine fremden Wasser müssen sich in unserem Brunnen vermischen / auf dass keine Missgeburt entstehe / und aus einem gesunden heilsamen Fisch eine Schlange hervor krieche / da auch durch Mittelwege / eine Schärfe dazu gefügt / dadurch unser Leib gebrochen worden / so verschafft / das alle Corrosin abluirt werde / Denn keine Schärfe ist dienlich den innerlichen Krankheiten zu wehren / denn das Scharfe dringt durch mit Zerstörung / und würde mehr Krank-heiten gebehren / Sondern unser Brunnen muss ohne Gift sein / wiewohl Gift mit Gift muss vertrieben werden.
Wenn ein Baum keine gesunde Frucht bringt / so wird er abgeschnitten auf seinen Stamm / und wird ein andere Art besserer Früchten darauf geimpft / Dann vereinigt sich das Reiss mit dem Stamme / dass aus dem Stamme und seiner Wurzel mit samt dem Reiss alles ein guter Baum wird / und nach Begehren seines Impfers eine gute gesunde wohlschmeckende Frucht hervor gibt.
Sechs Stätte durchwandert der König am himmlischen Firmament / aber in der Siebten behält er seinen Sitz / denn der königliche Saal deselben ist mit guldenen Stücken behängt.
Verstehst du jetzt / was ich rede / so hast du mit dem Schlüssel das erste Schloss geöffnet / und den Riegel des Anlaufs zurück getrieben / kannst du aber noch kein Licht darinnen ergründen / so wird dich auch kein gläsern Gesichte befördern / doch natürliche Augen vermögen zu helfen / das Letzte zu finden / das du im Anfang gemangelt hast / Dann will ich nicht ferner reden von diesem Schlüssel / wie mich Lucius Papirius gelehrt hat.