Die natürliche Wärme erhält den Menschen beim Leben / denn so die natürliche Hitze abgewichen / so hat das Leben ein Ende.
Das natürliche Feuer / so es mäßig gebraucht wird / ist ein Schutz vor der Kälte / die Überflüssigkeit aber derselben bringt Zerstörung. Es ist nicht notwendig / dass die Sonne coporalisch / oder leibhaftig mit ihrer ganzen Substanz das Erdreich berührt / sondern es genugsam / das sie von fernen durch ihre Radios und Strahlen / so durch ihre Reflexion, wenn sie auf das Erdreich fallen / gestärkt werden / das ihre tut / denn durch solche Mittel hat sie efficaciam gar genugsam / ihr Amt zu verrichten / und alles durch ihre Kochung zu zeitigen / dann durch die Ferne der Luft werden die Strahlen der Sonne in ein Temperament gebracht / das also durch Mittel der Luft das Feuer / als durch Hilfe der Luft / und die Luft durch Hilfe des Feuers wirken kann.
Erden kann ohne Wasser nichts gebähren / und Wasser kann ohne die Erde auch nichts allein erwecken Wie nun Erden und Wasser eines des anderen nicht kann entrahten zu Gebärung der Früchte / also auch kann das Feuer der Luft / und die Luft des Feuers ohne sein / denn ohne Luft kann kein Feuer Leben haben / und ohne Feuer kann die Luft ihre rechte Wärme und Trockenheit nicht erzeigen.
Der Weinstock bedarf in seiner letzten Reife mehr Sonnenschein und Hitze / denn im Anfang des Frühlings / und so die Sonne im Herbst ihre Wirkung voll erzeigt / pflegt der Weinstock seinen Saft kräftiger und besser von sich zu geben / denn so ihm die Wärme durch Manglung der Sonnenstrahlen entzogen wird. Im Winter achtet der gemeine Mann alles tod sein / denn die Kälte hat das Erdreich beschlossen / das nichts aus ihr hervor wachsen kann / sobald aber der Lenz oder Frühling sich erzeigt / das die Kälte durch Aufsteigung der Sonne gebrochen wird / wird alles wiederum ins Leben gekehrt / die Bäume und Kräuter erzeigen ihr Leben / und die verborgenen Tiere / so vor dem kalten Winter geflohen kriechen aus den Spelunken und ihren Höhlen wieder hervor / alle Gewächse geben einen neuen Geruch von sich / und wird ihre edle Wirkung / durch die schöne liebliche und mannigfaltige Farbe ihrer Blühte bewiesen. Demnach wirket der Sommer fort / das aus solcher Blühte ein jeder Art Früchte gezeigt wird / darauf ein reicher Hebst gefällt / der hundertfältige Frucht bringt / dafür du willich dem Schöpfer / als der solcher Anordnung ihr Mass und Ziel durch die Natur vorgeschrieben / zu danke
Also wirkt nun ein Jahr nach dem anderen / bis das die Welt durch ihren Bauherren wieder abgebrochen / und die das Erdreich besitzen / durch die Herrlichkeit Gottes erhaben werden / alsdenn wird alle irdische Natur zu wirken ein Ende haben / und wird eine himmlische unendliche an ihre statt die Wohnung besitzen
Wenn die Sonne im Winter ferne von uns ihren Gang vollendet / kann sie den grossen Schnee nicht wohl brechen / so sie uns aber im Sommer näher kommt / so wird die Luft feuriger / und wird gestärkt / das der Schnee schmelzen / zu Wasser werden / und sich verzehren muss / denn das Schwache muss dem Starken weichen / und das Starke liegt oben dem Schwachen.
Also auch in der Meisterschaft des Feuers muss Ordnung gehalten werden / auf das der feuchte Liquör nicht zu schnell vertrockne / auch der Weisen Erdreich nicht zu bald schmelze / und aufgelöst werde/ sonst würdest du aus gesunden Fischen in deinem Wasser Scorpione gebären / sondern willst du deiner Arbeit rechter Pfleger sein/ so nimm das geistliche Wasser / darauf der Geist anfangs schwebte / und beschleus für ihn die Tore der Festung / denn die himmlische Stadt wird von dem an von irdischen Feinden belagert werden / und dein Himmel muss durch drei Bollwerke und Mauern feste Verwahrung haben / auf das nicht mehr als ein einziger Eingang mit guter Vorwache bestellt wird / Alsdann wenn solches alles vollbracht / so zünde an das Licht der Weisheit und suche damit den verlohrenen Groschen / und lass Leuchtung geben / so viel von Nöten / denn du sollst wissen / das die kriechenden Tiere und Gewürmer ihre Wohnung in der kalten feuchten Erde haben / von wegen ihrer Qualität; Dem Menschen aber ist seine Wohnung auf dem Erdreich in einer temperierten und vermischen Eigenschaft verordnet: Die engelischen Geister aber dieweil dieselben keinen irdischen / sondern engelischen Leib haben / und keinem sündliches Fleisch wie der Mensch unterworfen / sind in einem höheren Grad gesetzt / das die Feuer und Kälte beides in der oberen und unteren Region ohn einig Hindernis ertragen können und so der Mensch verklärt / wird er solches den Himmelgeistern gleich tun können / Gott aber regiert Himmel und Erde und wirkt alles in allem.
Da wir nun unserer Seelen rechte Vorständer sein / so werden wir zuletzt auch Gottes Kinder und Erben werden / das zu vollbringen / das uns jetzt unmöglich ; Solches kann aber nicht geschehen / es werde denn aller Wasser ausgetrocknet / und Himmel und Erde / samt allen den Menschen / durch das Feuer hingerichtet.