Dictum 4
Sagte er: Ich zeige den Nachfahren an, dass die Luft das Feine des Wassers ist, und dass sie nicht von ihm zu trennen ist; wenn also die Erde nicht trocken wäre, würde über ihr das Wasser nicht feucht bleiben.
Sagten sie: Du hast gut geredet, vollende also deine Rede!
Sagte er: Die in dem unterirdischen Wasser verborgene Luft ist es, die die Erde trägt, damit sie nicht in das unter der Erde befindliche Wasser eintaucht, und die verhindert, dass das Wasser die Erde benetzt. Die (unterirdische) Luft ist daher als etwas Umfassendes und zwischen Verschiedenem, nämlich (zwischen) dem (unterirdischen) Wasser und der Erde, als etwas Trennendes gesetzt, zwischen den Feinden aber, nämlich dem Wasser und dem Feuer, ist sie als etwas Versöhnendes und Trennendes gesetzt, damit sie sich nicht gegenseitig zerstören.
Sprach die Versammlung: Wenn du dafür ein verständliches Beispiel gegeben hättest, wäre es für die Nichtverstehenden klarer.
Antwortete er: Gern werde ich das tun. Das Beispiel dafür ist das Ei, in dem vier (Dinge) verbunden sind. Seine äußere Schale ist die Erde, und das Eiweiß ist das Wasser; das sehr feine Häutchen aber, das der Schale anliegt, ist das Trennende zwischen der Erde und dem Wasser; wie ich euch angezeigt habe, dass die Luft das die Erde vom (unterirdischen) Wasser Trennende ist. Weiter ist das Eigelb das Feuer, und das Häutchen, dass das Eigelb zusammenhält, ist die Luft, die das Wasser vom Feuer trennt; und beides ist eines und dasselbe. Die Luft jedoch, die die kalten (Elemente), nämlich die Erde und das Wasser, von einander trennt, ist dichter als die obere Luft. Die obere Luft aber ist dünner und feiner, denn sie ist dem Feuer näher als die untere Luft. Im Ei sind daher die vier Elemente dargestellt: Die Erde, das Wasser, die Luft und das Feuer. Abgesehen von diesen Vier aber ist der ‘hüpfende Punkt’ in der Mitte des Eigelbs, nämlich das Hühnchen. Und darum haben alle Philosophen in dieser vortrefflichsten Kunst das Ei beschrieben und es als Beispiel für ihr Werk gesetzt.