Dictum 59
Sprach Nofil (Theophilus): Ich werde über das (weiter) reden, was Bonitis (Apollonios) erzählt hat.
Und dieVersammlung: Rede, denn dein Bruder hat schön geredet!
Und jener: Den Spuren des Bonitis folgend, werde ich seine Worte vollenden. Man muss wissen, dass alle Philosophen, auch wenn sie dieses Verfahren verheimlicht hatten, in ihren Abhandlungen die Wahrheit sagten, wenn sie das Wasser ‘Leben’ nannten; weil nämlich das, was mit jenem ‘Wasser’ gemischt wird, (erst) stirbt, dann (wieder) lebt und ein Jüngling wird. Und wisst, alle Schüler, dass das Eisen nicht ‘rostig’ wird, außer durch dieses ‘Wasser’, weil es die ‘Tafeln’ färbt; dann wird es in die ‘Sonne’ gelegt, bis es sich verflüssigt und getränkt wird und dann sich verdichtet, und in diesen Tagen wird es rostig. Aber Schweigen ist besser als diese Erläuterung!
Antwortete die Versammlung: Theophilus, hüte dich, neidisch zu sein; vollende deine Abhandlung!
Und jener: Ja, ich möchte etwas Ähnliches wiederholen.
Und jene: Sage, was du willst.
Und jener: Gewisse ‘Früchte’ kommen früher hervor von dem vollkommenen ‘Baum’ und blühen am Anfang des Sommers, und je mehr sie vervielfacht werden, um so schöner werden sie, bis sie vollendet und durch Reifen süß werden. – Ähnlich jene ‘Frau’, die ihren Schwiegervätern flieht, mit denen sie, obgleich erzürnt, zum Teil vertraut wird, und die es nicht für würdig hält, sich bezwingen zu lassen, noch dass ihr Gatte ihre Zier besitzt, während er sie wütend liebt und mit ihr kämpfend wacht, bis er mit ihr Umarmungen vollzieht, Gott ihre Kinder zur Reife bringt und (ihm) soviel Söhne schenkt, wie es ihm (Gott) gefällt. Aber die Zier desjenigen wird im Feuer verzehrt, der nur aus Wollust zu seiner Gattin hinstrebt; denn wenn die bestimmte Zeit vollendet ist, wendet er sich zu ihr zurück. – Weiter verkünde ich euch, dass der ‘Drache’ niemals stirbt. Die Philosophen haben jedoch die Frau, die ihre Männer tötet, dem Tod preisgegeben; denn der Leib jener Frau ist voll von ‘Waffen’ und ‘Gift’. Es werde daher für jenen Drachen ein ‘Grabmal’ ausgegraben, und jene Frau mit ihm begraben, der mit jener Frau fest gefesselt, je mehr er sie bindet und sich um sie herumwälzt, desto mehr durch die weiblichen ‘Waffen’, die im Körper der Frau geschaffen sind, in Teile zerschnitten wird. Wenn er sich aber mit den Gliedern der Frau vermischt sieht, wird er des Todes sicher, und wird ganz in ‘Blut’ gewandelt. Wenn aber die Philosophen ihn in ‘Blut’ umgewandelt sehen, so lassen sie ihn einige Tage in der Sonne, bis seine Weichheit verzehrt ist und das ‘Blut’ trocknet und sie jenes ‘Gift’ finden. Was dann erscheint, ist der verborgene Wind.