Dictum 9
Sagte Eximenus (Anaximenes): Gott hat durch sein Wort alle Dinge geschaffen, indem er sprach: ‘Seid!’. Und es sind geschaffen worden mit anderem die vier Elemente, die Erde, das Wasser, die Luft und das Feuer, die er gegenseitig gepaart hat, so dass die Feindlichen vermischt wurden. Denn wir sehen, dass das Feuer dem Wasser feindlich ist und umgekehrt, und jedes von beiden der Erde und der Luft. Gott indessen hat sie friedlich gepaart, damit sie sich gegenseitig liebten. Aus diesen vier Elementen also ist alles erschaffen: Der Himmel, der Thron, die Engel, die Sonne, der Mond, die Sterne, die Erde und das Meer und alle Dinge, die im Meere sind; die mannigfaltig sind und unähnlich, deren Naturen Gott verschieden gemacht hat, wie auch die Schöpfungen auf der Erde. Und diese Verschiedenheit besteht nicht allein in dem, was ich euch (schon) angezeigt habe, sondern jedes von jenen Geschöpfen ist von verschiedener Natur, und seine Natur ist (nur) nach den verschiedenen Gegenden verschieden. Diese Verschiedenheit aber ist in allen Schöpfungen, weil sie aus verschiedenen Elementen geschaffen sind. Denn wenn sie aus einem einzigen Element geschaffen wären, hätten sie übereinkommende Naturen. Aber indem diese verschiedenen Elemente vermischt werden, büßen sie ihre (Sonder-) Naturen ein, wie ja das Warme mit dem Kalten gemischt weder warm noch kalt wird, das Feuchte aber mit dem Trockenen gemischt weder feucht noch trocken wird. Wenn aber die vier Elemente vermischt werden, kommen sie überein, und es gehen Schöpfungen daraus hervor, die niemals zur Vollendung kommen, wenn sie nicht über Nacht stehen gelassen werden und faulen und für den Augenschein zerstört werden. Darauf führt Gott seine Schöpfungen weiter fort durch Wachstum, Speise, Leben und Lenkung.
Ihr Söhne der Lehre, nicht ohne Grund habe ich euch das Verhalten dieser vier Elemente dargelegt: In ihnen ist nämlich ein Geheimnis verborgen, indem zwei von ihnen tastbar sind und beim Schauen einen Anblick gewähren, von denen Wirkung und Kraft bekannt sind, nämlich Erde und Wasser, während die beiden andern Elemente weder gesehen noch getastet werden, noch irgend etwas gewähren, und deren Ort, Wirkung und Kraft nicht wahrgenommen wird, ausser in den vorhergenannten Elementen, nämlich der Erde und dem Wasser. Wenn also die vier Elemente nicht verbunden werden, kommt den Menschen nichts von dem kunstvollen Werk, das sie (auszuführen) wünschen, zur Vollendung. Gemischt aber und aus ihren Naturen heraustretend, werden sie zu etwas anderem. Über dieses nun denket aufs beste nach!
Und die Versammlung: Meister, wenn du sprichst, werden wir deinen Worten folgen!
Und jener: Ich habe schon gesprochen, und zwar gut; ich werde jedoch zusammenfassende Worte sprechen, denen ihr, indem ich sie spreche, folgen könnt. Wisst, all ihr Übrigen, dass keine Färbung echt wird, wenn sie nicht durch ‘unser Kupfer’ geschieht. Wollet daher nicht zugleich eure Seelen und euer Geld vernichten, noch Traurigkeit in eure Herzen tragen! Ich füge auch als Sicherung für euch hinzu, dass ihr nichts erreicht, wenn ihr das vorgenannte Kupfer nicht in ‘Weißes’ verwandelt und für den Augenschein zu Silber und dies dann zu ‘Rotem’ macht, bis die Färbung zustande kommt. Verbrennt also jenes Kupfer, zerreibt es und beraubet es der Schwärze durch Kochen, Tränken und Waschen, bis es zu Weißem wird; darauf behandelt es (weiter).